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Kraichgau Raiffeisen Zentrum

GVO-freie Tiernahrung zieht

Die Unternehmensgruppe Kraichgau Raiffeisen Zentrum (KRZ), Eppingen, schloss das Geschäftsjahr 2014 mit einem Umsatzzuwachs ab, die KRZ eG mit einem Umsatzrückgang.
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Die Unternehmensgruppe Kraichgau Raiffeisen Zentrum (KRZ), Eppingen, steigerte im Geschäftsjahr 2014 den Gesamtumsatz um 1,6 Prozent auf 171,73 (2013: 169,06) Mio. Euro. Die positive Umsatzentwicklung stammt ausschließlich aus der Tiernahrung. Die übrigen Sparten gingen zurück.

Die deutsche Futtermittelwirtschaft ist im Umbruch: Gesättigte Verbrauchermärkte, Importstopp für Fleisch und Milch nach Russland, schwache Erzeugerpreise im zweiten Halbjahr 2014 und eine gute Futter-Eigenversorgung auf den Höfen bremsen den Mischfutterverkauf. Die Übernahme der RKW Süd-Produktionsstätten durch die Deutsche Tiernahrung Cremer wirft ein Schlaglicht auf die Branche. KRZ-Vorstandsprecher Jürgen Freudenberger erwartet deshalb weitere Firmenzusammenschlüsse.

Eigenes Futterwerk absichern

Auch das KRZ investierte in das Geschäftsfeld. Im Geschäftsjahr 2014 weist der Finanzbericht ein Plus im Anlagevermögen von 8,1 Mio. Euro auf 31,4 (23,3) Mio. Euro aus. Da-runter fällt der Erwerb der Stein Landhandel GmbH, die als Futtermittelhersteller Heckel & Stein GmbH in die Gruppe integriert wurde. Sie soll die Eppinger Mischfutterproduktion absichern.

Mit dem Neuzugang wuchs die Mischfutterproduktion der Gruppe sprunghaft um 70,1 Prozent. Wie Freudenberger im Geschäftsbericht mitteilt, konzentriert man sich auf die Herstellung von nicht-gentechnisch-veränderter Tiernahrung. Eine Entscheidung, die sich als richtig erwiesen habe. Mit dieser Ausrichtung produziert das KRZ unter anderem im Lohn für namhafte andere Hersteller und erwartet mittelfristig weiter steigende Mengenabsätze.

Genossenschaft büßt Umsatz ein

Der Umsatz der Kraichgau Raiffeisen Zentrum eG sank 2014 um 9,4 Prozent auf 149,6 Mio. Euro. Gründe: niedrigere Preise und teils geringere Mengen. Das Rohergebnis brach um 5,5 Mio. Euro ein. Neben dem sinkenden Warenrohertrag spielt die Auflösung einer Rückstellung im Jahr 2013 eine Rolle, die die sonstigen betrieblichen Erträge damals um 2,8 Mio. Euro erhöht hatte. Der Jahresüberschuss lag bei 221.000 (5,1 Mio.) Euro. Einschließlich Gewinnvortrag erreicht der Bilanzgewinn 222.000 (850.000) Euro.

Aus dem Jahresüberschuss wird eine Dividende von unverändert 4,5 Prozent ausgeschüttet, 50.000 Euro fließen in die gesetzliche Rücklage, 95.000 in andere Ergebnisrücklagen, das Übrige wird auf neue Rechnung vorgetragen. Ins laufende Geschäftsjahr ist die Genossenschaft mit leichten Rückgängen bei Umsatz und Kosten gestartet. In der zweiten Jahreshälfte werden Impulse aus der Ernte, Investitionen, Tiernahrung und Kostensenkung erwartet.

Stärkste Sparte blieb 2014 die Vermarktung. Der Getreidehandel wuchs leicht um 1,8 Prozent auf 214.000 Tonnen. Der Wertumsatz verlor aber mehr als zehn Prozent. Gründe: die weltweit große Getreideernte und teils schwierige Qualitäten. Beides löste Preisdruck aus.

In der zweitwichtigsten Sparte Energie sorgten Preiseinbußen sämtlicher Energieträger wie Heizöl, Diesel, Kraftstoff, feste Brennstoffe und Solar für einen Umsatzrückgang zwischen fünf und zehn Prozent. Der Ausblick im laufenden Jahr ist schwer; klassische Hauptmärkte wie Heizöl und Tankstellen schrumpfen weiter, neue Märkte aufzubauen (Pellets), ist teuer.

Betriebsmittelmarkt schrumpft

Das Betriebsmittelgeschäft (Futter, Dünger, Pflanzenschutz, Saatgut) lief unterschiedlich; der gesamte Wertumsatz sank nur leicht. Bei den Futtermitteln fielen Preise und Absatzmengen; bei den Düngern war der Rückgang nur preisbedingt. Dagegen legte der Absatz bei Saatgut zu und bei den Pflanzenschutzmitteln wuchs der Wertumsatz um 5,4 Prozent. Freudenberger erwartet in der Sparte pflanzliche Produktion weiterhin eine restriktive Politik in der EU, im Bund und im Land. Der Wettbewerbsdruck dürfte hoch bleiben, auch wegen des schrumpfenden Markts.

Bei Landmaschinen sind die sinkenden Investitionen der Landwirte spürbar. Die Handelsumsätze blieben fast stabil. Herb war der Rückgang der Werkstatterlöse um mehr als zwölf Prozent. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet Freudenberger einen weiteren Umsatzrückgang. Die Investitionen in Neubau und Modernisierung der Werkstätten bleiben.

Die Raiffeisen Bau- und Gartenmärkte verloren 3,7 Prozent auf 14,8 (15,3) Mio. Euro. Trotz des rückläufigen Gesamtmarkts sieht Freudenberger in der Sparte eine Umsatz- und Ertragsstabilisierung auf hohem Niveau. Bestehende Märkte könnten nur über neue Konzepte zulegen.

Freudenberger bezeichnet das Geschäftsjahr 2014 als noch zufriedenstellend. Ziel bleibt die Absicherung der umfangreichen Investitionen der Jahre 2014 bis 2017. Die Mitgliederzahl sank auf 1952 (1982) mit unverändert 4399 Geschäftsanteilen. 

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