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Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft

Privates Agrargewerbe fördert den Nachwuchs

Das private Agrargewerbe will den Nachwuchs fördern. Dazu plant der Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft (VdAW), Stuttgart, eine Juniorengruppe.
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Erste Ideen wurden beim Verbandstag am 23. September in Sindelfingen vorgestellt. Der Verband vertritt 1546 Mitgliedsfirmen in 18 Branchen (Fachgruppen).

Mit einem Mix aus Fachinformation und Geselligkeit soll sich der Nachwuchs im privaten Agrargewerbe auf die berufliche Zukunft vorbereiten können. Für die jungen Betriebsnachfolger spielen Aspekte wie Konfliktmanagement, Körpersprache und Selbstmanagement eine Rolle. Um den Zusammenhalt zu fördern, werden die Fortbildungen in Verbindung mit Skiausfahrten oder Weinproben angeboten. Die Junioren-Betreuung übernehmen die jungen Fachgruppenreferenten Amelie Bufler und Daniel Weeber.

Schweinekrise und Tierwohl

Was die etablierten Branchen derzeit umtreibt, fragte die Moderatorin Claudia Wandrey in zwei Diskussionsrunden die Fachgruppen-Vorsitzenden. Für den Ferkelvermarkter Helmut Gaißmaier steht das Thema Tierwohl an erster Stelle. „Landwirte machen sehr viel für den Tierschutz“, lobte er das Engagement der Schweinehalter. Jedoch fehlt den Höfen zunehmend das Geld für solche Investitionen. Grund: Die Schweine- und Ferkelpreise sind im Keller.

Als Lösung empfahl Klaus Mugele, den Finanzierungstopf für die Tierwohl-Initiative aufzustocken, damit alle Schweinehalter davon profitieren. Der Vizepräsident des Landesbauernverbands in Baden-Württemberg war Gast des Verbandstags und forderte vom Lebensmitteleinzelhandel mehr Einsatz. Nur wenn sich alle Fleischhandelsunternehmen an der Finanzierung beteiligten, mache die Initiative Sinn. Mugele sieht deshalb nicht die Verbraucher in der Pflicht, sondern den Handel.

Hartmut Huber sorgt sich um den Fleisch-absatz. Dem Trend zu vegetarischen oder veganen Gerichten kann ein Schlachtbetrieb nicht folgen. Hingegen kann ein Wursthersteller auch mit Ersatzprodukten Geld verdienen, wie die Marke „Rügenwalder“ zeigt.

Die Getreideerfasser treibt das Wetter um. Die Trockenheit der vergangenen Wochen in Deutschland ist erkennbar, berichtete Thomas Siegle für den Bereich der Handelsmühlen. Er vermied aber eine Ernteprognose und wartet lieber die Druschergebnisse ab.

Martin Zotz hatte zunächst Mühe eine echte Sorge der badischen Weinkellereien zu nennen. Denn badische Weißweine verkaufen sich glänzend in Deutschland. Die Kirschessigfliege betrachtet er nicht als Totalschädling des Weinbaus, weil bisher nur frühreife Trauben befallen werden.

Rechnen und schreiben

Den Begriff Fachkräftemangel mag Kurt Neuscheler nicht mehr hören. Das ist für landtechnische Werkstätten ohne Bedeutung. Nachwuchs gibt es genug. Allerdings fehlen den jungen Leuten grundlegende Schulkenntnisse. Von der Schulpolitik wünscht er sich, dass Hauptschüler „richtig Deutsch schreiben und rechnen lernen“.

Es wurde aber nicht nur geklagt in der Sindelfinger Stadthalle. Heinz Ebert sieht die eigene Branche der Lohnunternehmer durchaus in der Pflicht, die Abwanderung qualifizierter Mitarbeiter zu vermeiden. Sind qualifizierte Mitarbeiter nichts wert?, fragte er provokant. Klaus Schätzle rechnet für die Forstunternehmer mit einem wachsenden Auftragsvolumen. Dazu birgt der Umbau der Forstverwaltung Chancen. Viele Aufgaben übernehmen künftig private Dienstleister. Dabei spielt „die Koexistenz mit der Forstverwaltung“ eine wesentliche Rolle.

Um die Kundenbindung im landtechnischen Handel zu vergrößern, wirbt Wilhelm Neyer für eine Art der Kundenpflege wie sie bei hochpreisigen Autos üblich ist. Wer einen Schlepper „zum Preis eines halben Einfamilienhauses“ oder einen Mähdrescher „zum Preis eines ganzen Einfamilienhauses“ kauft, sollte aufmerksam bedient werden. Neuscheler will die Übergabe der Maschine zum „Event“ weiterentwickeln.

Mut und Weitblick

Das ist ganz nach dem Geschmack des VdAW-Präsidenten Heinz Künkele, der seinen Unternehmerkollegen Mut und Weitblick wünscht: für Investitionen, fürs Schulden machen, für die Einstellung neuer Mitarbeiter. Offensichtlich ist das den VdAW-Mitgliedern zuletzt ganz gut gelungen, denn die Investitionsvorhaben seien zahlreich und „die Stimmung im Verband ist gut“, sagte Künkele auf Nachfrage.

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