Neue Möglichkeit zur Ertragssteigerung beim Weizen
Ein Forscherteam des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben deckte gemeinsam mit internationalen Kollegen genetische Hintergründe für die Architektur von Getreideähren und damit eine neue Möglichkeit zur Ertragssteigerung bei Weizensorten auf.
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“Miracle-Wheat” (zu Deutsch: „Zauberweizen”) entwickelt eine signifikant höhere Anzahl von Körnern pro Ähre als andere Sorten dieser Kulturart. Dieses besondere Merkmal geht einher mit einer außergewöhnlichen Ährenverzweigung, wie sie sich auch in der Gerstenmutante „Compositium“ beobachten lässt. Für Pflanzenzüchter und Landwirte ist die Körnerzahl pro
Ähre von Bedeutung, beeinflusst sie doch bei einer Getreidesorte den zu erwartenden Ertrag wesentlich mit.
Gen gefunden
Ein internationales Wissenschaftlerteam um die Gaterslebener Forscher Dr. Naser Poursarebani und Dr. Thorsten Schnurbusch fand heraus, welches Gen in den beiden Getreidesorten „Miracle“ und „Compositum“ dafür verantwortlich ist. Es stellte sich heraus, dass eine Punktmutation in einem bestimmten Gen zu den besonderen Eigenschaften des „Zauberweizens“ führte. Dieses Gen enthält die Information für einen Transkriptionsfaktor, der mit verschiedenen anderen, die Architektur von Ähren bestimmenden Genen interagiert. „Diese Forschungsergebnisse“, so der Leiter der unabhängigen Forschergruppe „Pflanzliche Baupläne“ des IPK Gatersleben und Heisenberg-Stipendiat Dr. Thorsten Schnurbusch, „gebennicht nur einen Einblick in die genetischen Hintergründe der Architektur von Getreideähren, sondern eröffnen die Möglichkeit die Ährenarchitektur gezielt züchterisch zu verändern und
damit das Ertragspotenzial des Weizens zu steigern.“
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