Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Lebensmitteleinzelhandel

Was fordert Edeka von den Milcherzeugern?

Im Sommer veröffentlichte Edeka einen Kriterienkatalog, in dem der Einzelhändler seinen Molkereien Mindestanforderungen für die Haltung von Milchkühen präsentierte. Der Katalog soll nach den Vorstellungen von Edeka das Wohl der Milchkühe während der Milcherzeugung vorantreiben.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Artikel teilen:
Forderungen, wie die Trächtigkeitsuntersuchung vor der Schlachtung, sind dabei hinfällig. „In einigen Punkten ist der Katalog jedoch nicht zeitgemäß. Er suggeriert anzustrebende Verbesserungen, die bei vielen Landwirten längst Standard sind. Da bekommt die Öffentlichkeit ein falsches Bild vermittelt“, so Prof. Dr. Katrin Mahlkow-Nerge von der Fachhochschule Kiel. Widersinnig sei die Forderung nach einem Rohfaseranteil von 18 Prozent im Gesamtfutter. „Das kann Stoffwechsel- und andere Erkrankungen forcieren, insbesondere bei Kühen in den ersten Wochen nach der Kalbung. Mahlkow-Nerge: „Hier ist die Energiedichte im Futter wichtiger, als ein festgelegter, vorgeschriebener Rohfaseranteil. Eine derartige Forderung würde der Tierwohl-Idee komplett entgegenstehen.“ Begrüßenswert sei hingegen der Vorstoß, die Anbindung von Kühen abzuschaffen. "Seit Jahren ist diese Haltungsform mit einem Anteil von aktuell etwa 25 Prozent rückläufig. Dennoch stellt sie vor allem Kleinbauern aus Süddeutschland vor große Probleme, da viele den Tieren keine ganzjährige Bewegungsmöglichkeit garantieren können", erläutert Mahlkow-Nerge. Die Kriterien wolle der Lebensmitteleinzelhändel für seine Eigenmarken „gut & günstig“ durchsetzen. Ein finanzieller Ausgleich für die Milchbauern seien dabei bisher nicht ins Spiel gebracht worden. „Anstatt nur zu fordern, wäre es wünschenswert, wenn Edeka gemeinsam mit allen Beteiligten über Lösungsvorschläge diskutiert. Nur so können wir das gemeinsam erklärte Ziel verfolgen, unsere Nahrungsmittel auch ihrem Wert entsprechend zu vermarkten“, so Mahlkow-Nerge abschließend.
Mehr zum Thema:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.