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Zunhammer

Dank Erfindergeist im Markt ganz vorn

Der Güllespezialist Zunhammer erwartet im laufenden Geschäftsjahr ein Umsatzvolumen von rund 30 Mio. Euro. Das erklärte Firmenchef Sebastian Zunhammer am 19. September vor der Fachpresse am Firmensitz in Traunreut.

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Bevor ein Güllefasswagen das Werk verlässt, wird er mit Wasser befüllt und durchläuft einen letzten Funktionscheck, wie Sebastian Zunhammer erklärt.
Bevor ein Güllefasswagen das Werk verlässt, wird er mit Wasser befüllt und durchläuft einen letzten Funktionscheck, wie Sebastian Zunhammer erklärt.Neub
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Seit Monatsbeginn arbeitet der 135 Beschäftigte zählende Familienbetrieb wieder im Zweischichtbetrieb, nachdem im vergangenen Jahr die schlechten Erzeugerpreise für Milch und Schweine das Umsatzwachstum eingebremst haben. Außerdem, so Zunhaber haben sich das Russland-Embargo sowie die Verzögerungen bei der Gestaltung der Düngeverordnung negativ auf das Geschäft ausgewirkt. Nun werde man sich aber wieder in Richtung der Fertigungskapazität bewegen. Diese liegt laut Zunhammer bei rund 450 Tankwagen und 50 selbstfahrenden Gülletracs auf Basis von Holmer- und Claas-Fahrzeugen.

Kernmärkte sind neben Deutschland, wo 75 Prozent des Umsatzes generiert werden, Österreich, sowie Tschechien und die Schweiz. In der Slowakei arbeitet Zunhammer eng mit der Firma Aplitec zusammen und hält eine Mehrheitsbeteiligung. Aplitec fertigt Schweißteile und vertreibt als Importeur Zunhammer-Produkte in der Slowakei. Kapitalmäßig beteiligt ist Zunhammer seit 1991 auch an der Firma Annaburger, die 2014 komplett übernommen wurde, sowie seit 1998 zu 40 Prozent an der österreichischen Firma Vacutec. Das Unternehmen produziert jährlich rund 300 Stahlfässer bis etwa elf Kubikmeter Inhalt.

unhammer selbst setzt seit seit1972 komplett auf GfK-Fässer und hat diese konsequent bis zum rahmenlosen Leichtbautransporter UltraLight weiter entwickelt, der 2015 bei der Agritechnica mit einer Silbermedaille ausgezeichnet wurde. Diese Innovationskraft durchzieht die Firmengeschichte wie einen roten Faden und spiegelt sich auch in über 60 angemeldeten Patenten wider.

Die Wurzeln des Unternehmens reichen in das Jahr 1956 zurück. Sebastian Zunhammer (der 2.) ein unermüdlicher Tüftler und Visionär, gründet die Schäfflerei für Holzfass- und Silobau in Traunwalchen. Im Folgejahr entwickelte er schon seinen ersten Gülletankwagen aus Holz mit Seitenverteilung. Seine Innovationskraft zeigt sich in Meilensteinen der Unternehmensentwicklung wie der Einführung des GfK-Tanks und der Entwicklung besserer Verteiltechniken. Die erste DLG-Auszeichung erhielt er 1978 vom damaligen Landwirtschaftsminister Ertl.

Und dieser Erfinder-Geist setzte sich in der nächsten Unternehmer-Generation fort. Die Söhne Sebastian (der 3.) und Rudi Zunhammer übernehmen 1990 vom Vater den Betrieb. Bereits 1996 revolutiniert der elastische Ansaugtrichter aus Gummi europaweit die Gülletechnik. Das händische Ankoppeln von schweren Schläuchen entfällt. Heute ist die Technik aus Andock-Kugel und Elastik-Trichter Standard. Die Technik rund um den Leichtbau-Werkstoff GfK wurde ständig weiterentwickelt. Aktueller Höhepunkt ist der komplett rahmenlose Transport-Tankwagen UltraLight. Nur der GfK-Tank reicht für die Stabilität des Anhängers aus.

Weltweiter Trendsetter der Gülletechnik
Noch mehr Innovationen versprach das Feld der Elektronik: Mit der ISO-Bus-Steuerung 2005 und dem Nährstoffsensor 2007 war der Trendsetter in der Gülletechnik seinen Mitbewerbern rund zehn Jahre voraus. Das belegen auch die zahlreichen Innovationsmedaillen auf den Fachmessen.

Durch die stetigen Neuerungen wurde auch der Absatz angekurbelt. So folgte nach der Aussiedlung des Betriebes nach Biebing eine kontinuierliche Vergrößerung der Produktion.

Das Produktprogramm umfasst Tankwagen von 6000 bis 30.000 Litern mit dem leichten GfK-Tank. Über ein Baukastensystem kann der Kunde von der Basis-Ausstattung mit mechanischem Pumpenantrieb bis zum voll ausgestatteten computergesteuerten High-Tec-Fahrzeug wählen. Die Gülleselbstfahrer des oberbayerischen Herstellers müssen nicht nur „groß“ (Zuni-X-Trac mit 16 m3 und Holmer Terrra Variant mit 21 m3) sein. Für den alpinen Raum gibt es für die Trägerfahrzeuge von Aebi, Reform und Lindner Tankaufbauten mit 3,0 bis 4,0 m3. Ausstattung und Automatisierung sind fast auf Niveau der „großen Brüder“.

Die neuesten Trends zeigen die Weiterentwicklung von der Präzisionslandwirtschaft zur Landwirtschaft 4.0. Hier werden die Daten des „Precision Farming“ intelligent vernetzt, ausgewertet und entsprechende Handlungen daraus abgeleitet – Zunhammer ist als Innovator in der ersten Reihe mit dabei.

Meilensteine in der Entwicklung sind:
- 1956: Sebastian Zunhammer (der 1.), ein unermüdlicher Tüftler und Visionär, gründet die Schäfflerei für Holzfass- und Silobau in Traunwalchen.
- 1957: Bau des ersten Gülle-Tankwagens mit Holzfass.
- 1959: Das erste Schleuderfass wird als erstes deutsches Gebrauchsmuster dieser Art anmeldet.
- 1972: Zu den Holztanks kommen neue Tanks aus glasfaser-verstärktem Polyester (GfK-Tank) dazu.
- 1990: Die Söhne Sebastian (der 2.) und Rudi Zunhammer übernehmen vom Vater den Betrieb.
- 1991: Beteiligung am ostdeutschen Hersteller Annaburger Nutzfahrzeuge GmbH.
- 1996: Der elastische Ansaugtrichter aus Gummi revolutioniert europaweit die Gülletechnik. Das händische Ankoppeln von schweren Schläuchen entfällt.
- 1998: Beteiligung am österreichischen Hersteller Vakutec GmbH.
- 2007: Silbermedaille auf der Agritechnica für den Nährstoffsensor VAN-Control.
- 2011: Silbermedaille auf Agritechnica für das perfekte elektronisches Zusammenspiel von Traktor und Anhängegerät via ISO-BUS-Technik.
- 2015: Silbermedaille auf Agritechnica für den rahmenlosen Transport-Tankwagen UltraLight aus GfK-Material.

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