Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Waldzustandsbericht 2017

Baden-Württemberg setzt auf klimastabile Mischwälder

Forstminister Peter Hauk stellt den Waldzustandsbericht 2017 für Baden-Württemberg vor: Der Zustand der Wälder im Land hat sich insgesamt weiter verbessert.

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Fischer
Artikel teilen:

„Der Zustand der Wälder in Baden-Württemberg hat sich insgesamt weiter verbessert. Vor allem die Kronen der wichtigen Baumarten Buche und Tanne haben sich im Vergleich zum Vorjahr erholt. Während sich die Entwicklung der Fichte stabil zeigt, hat sich der Kronenzustand der Kiefern, Eichen und Eschen verschlechtert. Mit dem Konzept einer naturnahen Waldwirtschaft, das auf klimaangepasste Mischwälder setzt, stärken wir die Stabilität unserer Waldbestände nachhaltig“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (18. Oktober) anlässlich der Vorstellung des Waldzustandsberichts 2017 in Stuttgart.

Gesunde Waldbäume seien die Grundlage einer leistungsfähigen Wald- und Holzwirtschaft im Land. Sie sorgen für gute Luft und sauberes Wasser. Gepflegte Wälder dienen der Bevölkerung als Ort der Erholung. Ziel der Landesregierung und der Forstexperten des Landesbetriebs ForstBW sei es, dass die Wälder im Südwesten auch künftig den Anforderungen der Gesellschaft gerecht werden und ihre vielfältigen Leistungen erbringen können.

Ziel ist der artenreiche Mischwald

„Unser Leitbild ist der vom Menschen gestaltete und bewirtschaftete artenreiche und naturnahe Mischwald, der auf den geeigneten Standorten auch künftig nennenswerte Nadelholzanteile aufweisen wird. Nach wie vor ist die Fichte diejenige Baumart, die neben der Tanne die geringsten Nadelverluste aufweist“, betonte der Forstminister. Mit Blick auf die wirtschaftliche Bedeutung des Nadelholzes für die Waldbesitzer und die zahlreichen kleinen und mittelständischen Sägewerke im Land, die auf eine Nahversorgung mit Nadelstammholz angewiesen sind, gelte es, ein weiteres Absinken der Nadelholzanteile in den Wäldern zu vermeiden. „Wir wollen keine Nadelholzmonokulturen. Unser Mischwaldkonzept vereint ökologische und ökonomische Belange und setzt auf Stabilität der Einzelbäume und Erzeugung hochwertiger Nutzhölzer für die Wertschöpfung in Baden-Württemberg“, sagte Hauk. Zudem habe die Bewirtschaftung der Wälder und die damit einhergehende Gewinnung des nachwachsenden Rohstoffes Holz eine große klimapolitische Bedeutung.

Klimawandel als Daueraufgabe

„Waldökosysteme sind einem dauernden Wandel unterworfen. Während es in früheren Jahren vor allem Stoffeinträge aus verschmutzter Luft waren, sind hierfür heutzutage vor allem Änderungen des Klimas verantwortlich. Um unsere forstlichen Anpassungsstrategien weiter zu verbessern, müssen wir weiter an den Ursachen forschen“, betonte der Minister. Grundlage hierfür sei die Forstliche Umweltüberwachung, die in Baden-Württemberg seit Anfang der 1980er Jahre betrieben werde. Dabei sei deutlich geworden, dass Veränderungen des Waldzustandes nicht durch eine einzelne Ursache alleine erklärt werden könnten. Dürren, Stürme, Nassschnee, Hagel und Frostereignisse würden den Bäumen zusetzen. Aber auch Pilze und Insekten seien wichtige Schadfaktoren.

„Ein Baum steht mitunter bis zu 300 Jahren im bewirtschafteten Wald, und die langen Produktionszyklen in der Waldwirtschaft erfordern es, dass die Weichen, die zu einer Veränderung der Entwicklung führen sollen, frühzeitig gestellt werden müssen“, sagte Hauk. Demnach würden die Forstexperten heute am Wald unserer Kinder und Kindeskinder arbeiten und ihn gestalten.

Sonderfall Kiefer in der Rheinebene

„Nachdem eine Pilzerkrankung die Baumart Esche landesweit und darüber hinaus großflächig zum Absterben bringt, gefährdet die zunehmende Trockenheit, in Kombination mit Schäden durch Rindenbrüter sowie einem möglichen Pilz- und Mistelbefall, die Baumart Kiefer. Zudem führen milde Winter zu einer physiologischen Schwächung der Kiefer, was sich in einem schlechteren Kronenzustand äußert“, erklärte der Forstminister.

Die sogenannte ‚Kiefern-Komplexkrankheit‘ führe vor allem in den trocken-warmen Regionen des Landes, wie beispielsweise in der Oberrheinebene, zu einem Verbraunen der Nadeln und immer wieder auch zum Absterben der Bäume. Landesweit zeige die Kiefer dieses Phänomen nicht oder nur sehr vereinzelt. „Dort, wo die Kiefer ausfällt und sich von Natur aus keine neuen Bäume bilden, werden wir durch Pflanzung geeigneter Baumarten und Pflege nachhelfen“, erklärte Peter Hauk.

Downloads:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.