Virus in Asien und Belgien auf dem Vormarsch
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hält Schweinehalter weltweit in Atem. Jetzt auch noch Vietnam – die ASP breitet sich in Asien weiter aus, während in Japan weiterhin die Klassische Schweinepest (KSP) auf dem Vormarsch ist. Auch die Lage in China und Belgien bleibe laut der Interessengemeinschaft Deutscher Schweinehalter (ISN) besorgniserregend. In Nordamerika steige die Angst vor einer Infizierung weiter.
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Gute Nachrichten kämen hingegen aus Tschechien: Das Land wurde vor wenigen Tagen von der EU als ASP-frei erklärt. Laut EU-Kommission würden dort seit April 2018 keine neuen ASP-Fälle mehr festgestellt. Weniger als zwei Jahre nach dem Ausbruch der ASP könnten somit alle Handels- und Sonderbeschränkungen in Tschechien aufgehoben werden. Laut EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis zeige das Beispiel, dass die ASP bei richtiger Anwendung der in der EU entwickelten Instrumente und Strategien unter Kontrolle gebracht und sogar ausgerottet werden könne.
Keine Entwarnung in Belgien
Die Zahl der gemeldeten Fälle ist laut ISN in den vergangenen Wochen wieder spürbar angestiegen. Allein in diesem Jahr seien bereits über 260 infizierte Wildschweine entdeckt worden. Seit dem Ausbruch der Krankheit im September 2018 wurden über 550 infizierte Wildschweine bei der belgischen Bundesbehörde für Lebensmittelsicherheit gemeldet. Große Sorge bereite den Behörden dabei, dass die Seuche sich in verschiedene Richtungen weiter ausbreite und teilweise bereits Kernzonen ausgeweitet werden mussten. Ende Februar wurde drei Kilometer von der luxemburgischen Grenze entfernt ein verendetes infiziertes Wildschwein aufgefunden.
Jetzt auch Vietnam betroffen
In Vietnam sind auf drei Betrieben insgesamt 250 infizierte Schweine mit ASP entdeckt worden. Die Betriebe liegen in den Provinzen Hung Yen und Thai Bin in etwa 150 Kilometer Entfernung zur chinesischen Grenze. Es werde vermutet, dass der Viruseintritt durch illegal eingeführtes Fleisch erfolgte. Bei Grenzkontrollen in den Regionen werde immer wieder Fleisch beschlagnahmt. Vietnam ist nach China und der Mongolei nun der dritte asiatische Staat, in dem ASP-Fälle bekannt geworden sind.
Sinkende Schweinebestände in China – Weitere Regionen von ASP betroffen
Mittlerweile sind in 28 von 34 chinesischen Verwaltungseinheiten ASP-Fälle nachgewiesen worden. Erstmals betroffen sind die Provinzen Guangxi und Shandong. Die Auswirkungen der ASP seien nun auch deutlich an den gemeldeten Schweinebeständen zu sehen. Die Zahl der gehaltenen Schweine ging bei der Zählung im Dezember um elf Prozent beziehungsweise 38,5 Millionen Tiere zurück. Vor allem der Sauenbestand schrumpfte. Zuzüglich zu den zirka drei bis fünf Millionen gekeulten Sauen sei der Bestand um sechs Millionen Tiere abgestockt worden. Aus diesem Grund rechneten Analysten mit einer um 150 Millionen Tiere verringerten Produktion.
Japan kämpft mit der KSP
Auch im anderen Nachbarland Chinas wütet die Schweinepest: Im September 2018 war in Japan die klassische Schweinepest erneut ausgebrochen, die seit 1992 als ausgerottet galt. Japans Innenminister gibt sich besorgt, die Situation im Land sei äußerst ernst: Seit Januar wurden bereits über 18.000 Hausschweine gekeult, das Virus breite sich mit beunruhigender Geschwindigkeit aus. Die Durchführung von Impfungen gegen die KSP könnten die Schweinefleischexporte des Landes für lange Zeit gefährden. Japan setze daher auf die strenge Einhaltung von Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen.
Große Angst vor ASP in Nordamerika
Derweil, so die ISN, steige in den USA, Kanada und Mexiko die Angst vor einem ASP-Ausbruch. Es gelte, in höchster Alarmbereitschaft zu bleiben, keine Personen in die Ställe zu lassen und die Kleidung nach einem Auslandsaufenthalt zu entsorgen, erklärte kürzlich ein leitender Veterinär des US-Agrarministeriums. Um billiges Viehfutter aus dem Ausland solle ebenfalls ein großer Bogen gemacht werden. In Kanada hatten sich unbestätigte Gerüchte über einen ersten ASP-Fall verbreitet und direkt für Aufregung auf den US-Markt gesorgt.
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