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Hohenloher Molkerei eG

Molkerei startet mit Festpreismodell

Die Hohenloher Molkerei wird als erste süddeutsche Molkerei ein börsenbasiertes Festpreismodell für ihre genossenschaftlichen Milcherzeuger implementieren. Das meldet die Molkerei. Abgeleitet werden die Preise von der EEX-Terminbörse in Leipzig. Der erste Handelstermin ist am 17. April 2019.
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Ab diesem Termin können Milcherzeuger maximal 30 Prozent der monatlichen Milchmenge zu einem Festpreis an die Molkerei verkaufen. Die monatliche Mindestmenge beträgt 10.000 kg, eine Teilnahme am Festpreismodell ist somit ab einer Jahresmenge von ca. 380.000 kg möglich. Die Festpreise für Milcherzeuger werden monatlich ermittelt und bis zu 12 Monate in die Zukunft angeboten. Die Teilnahme an dem Festpreismodell ist selbstverständlich freiwillig.

Gründliche Vorlaufzeit - das sind die Partner

Wie die Molkerei weiter mitteilt, waren bis Mitte März Prof. Dr. Holger Thiele vom ife-Institut Kiel, Darko Turajlic, IT-Partner und Florian Hildebrand der Börsen- und Handelsmakler H. Jürgen Kiefer GmbH aus Bad Kreuznach zu einem letzten Abstimmungsgespräch vor Beginn des börsenbasierten Festpreismodells der Hohenloher Molkerei zu Gast. Erstmals erklärt hat die Molkerei das neue Preisabsicherungstool in ihrem April-Rundschreiben, offiziell vorgestellt werden, soll es dann auch noch auf der Generalversammlung am 23. Mai.

So funktioniert der Ablauf

Immer am 3. Mittwoch des jeweiligen Monats bietet die Hohenloher Molkerei bis zu 12 Monate im Voraus einen Festpreis für Rohmilch an. Diese Festpreise werden von den EEX-Börsennotierungen in Leipzig für Butter und Magermilchpulver abgeleitet. Die EEX in Leipzig ist eine deutsche Terminbörse. Unter anderem werden an der EEX börsengehandelte Kontrakte auf Magermilchpulver, Butter und Molkenpulver angeboten. Das ife Institut e.V. aus Kiel kalkuliert als unabhängige Instanz basierend auf den genannten Börsenprodukten Magermilchpulver und Butter dann den monatlichen Festpreis für die Milcherzeuger der Hohenloher Molkerei.

Zugang für registrierte Erzeuger

Über eine Lieferantenplattform erhalten alle registrierten Milcherzeuger Zugang zu den monatlich angebotenen Festpreisen. Die Festpreise werden ca. 1-2 Tage vor dem geplanten Handelstermin einsehbar sein. Am Handelstag können Milcherzeuger dann zwischen 11 und 23 Uhr ihren Mengenabsicherungswunsch bezogen auf den jeweiligen Liefermonat an die Molkerei übermitteln. Erscheint dem Milcherzeuger der aus Börsennotierungen für Butter und Magermilchpulver abgeleitete Milch-preis als zu niedrig, nimmt der das Festpreisangebot der Molkerei nicht an. In der nächsten Absicherungsrunde kann der Milcherzeuger nun erneut das Angebot der Molkerei prüfen und gegebenenfalls auf das Angebot eingehen. Die Teilnahme an dem monatlichen Festpreisangebot ist freiwillig.

Maximal 12 Monate im Voraus

Milcherzeuger können, die entsprechende Milchmenge vorausgesetzt, jeweils zunächst einmal monatlich Rohmilch für einen in der Zukunft liegenden Termin an die Molkerei vermarkten. Im Maximum ist die Vermarktung der Rohmilch bis zu 12 Monate im Voraus möglich. Über die Lieferantenplattform wird eine Übersicht über die vermarkteten Milchmengen inklusive Preise, Mengen und dem Liefermonat zur Verfügung gestellt.

Alle Schritte werden vollautomatisiert durchgeführt

Sämtliche dieser Schritte werden vollautomatisiert durchgeführt. Schriftliche oder telefonische Kommunikation findet an dieser Stelle bewusst nicht statt. Dem landwirtschaftlichen Betrieb soll auf diese Weise eine höchstmögliche Flexibilität in der Vermarktung geboten werden. Sobald das monatliche Zeitfenster für die Übermittlung der Festpreis-Milchmengen geschlossen ist, bündelt die Hohenloher Molkerei die von den einzelnen Milcherzeugern übermittelten Milchmengen.Die H. Jürgen Kiefer GmbH als Börsenmakler der Hohenloher Molkerei überträgt das Geschäft an die Warenterminbörse EEX in Leipzig. Durch dieses börsliche Sicherungsgeschäft stellt die Molkerei sicher, dass auch bei fallenden Kursen der Milchpreis ohne Risiko für die Molkerei und damit die teilnehmenden Mitglieder ausgezahlt werden kann.

Risikoabsicherung

Sollte es aufgrund eines starken Kursverfalls an der Börse nicht möglich sein, den anvisierten Preis zu sichern, so sieht die Molkerei vom Ankauf der Milch ab. Unter allen Umständen soll verhindert werden, dass durch die börslichen Festpreise ein Risiko für die Molkerei und Milcherzeuger entsteht. Im Anschluss an die börsliche Vermarktung erhält der am Festpreismodell teilnehmende Milcherzeuger automatisiert eine Bestätigung über die zum Festpreis vermarktete Milchmenge. Im jeweiligen Liefermonat liefert der Milcherzeuger dann, wie üblich, die gesamte Milchmenge an die Hohenloher Molkerei.

Abrechnung des Börsenfestpreises

In der Milchgeldabrechnung wird die zum Festpreis vermarktete Milchmenge entsprechend des Festpreises vergütet. Die darüber hinaus gelieferte Milchmenge wird entsprechend des jeweiligen monatlichen Milchpreises vergütet. Im Börsenfestpreis für eine Standardmilch (4,00% Fett, 3,40% Eiweiß) sind Grundkostenzuschlag, „Ohne Gentechnik-Zuschlag“ und ein durchschnittlicher Mengenzuschlag von 0,5 Cent/kg enthalten. Weiterhin sind sämtliche Kosten der Absicherung sowie eine Basiskorrektur im Börsenfestpreis enthalten.

Beispiel: Liefert ein Milcherzeuger Rohmilch mit den Inhaltstoffen 4,10% Fett, 3,50% Eiweiß und S-Zuschlag an die Hohenloher Molkerei, werden zum Börsenfest-preis Fett- und Eiweißkorrekturwerte hinzuaddiert. Auch der S-Zuschlag wird hinzuaddiert, wenn die Qualitätsanforderungen erfüllt sind.

Wie erhalte ich Zugriff auf die Lieferantenplattform ?


Alle Milcherzeuger der Hohenloher Molkerei sind in der Lieferantenplattform angelegt. Von Seiten der Milcherzeuger ist es notwendig, dass im ersten Schritt eine E-Mail an festpreis@hofgut.net geschickt wird. Darin müssen die Kontaktdaten enthalten sein. Sobald die E-Mail-Adresse vorliegt, erhält der Milcherzeuger eine E-Mail und kann dann sein Profil auf der Lieferantenplattform eigenständig freischalten. Mit der Freischaltung des Profils auf der Lieferantenplattform wird gleichzeitig ein Rahmenvertrag mit der Hohenloher Molkerei digital unterzeichnet und ein Einverständnis über die Nutzungsbedingungen erteilt. Beide Dokumente finden Sie auf der Startseite der Lieferantenplattform zur Einsicht.
Mit der Freischaltung des Lieferantenprofils ist dann eine Teilnahme möglich. Damit die Freischaltung für den jeweiligen Handelstermin rechtzeitig erfolgen kann, sollten die Kontaktdaten spätestens 3 Tage vor dem Handelstermin der Hohenloher Molkerei vorliegen, so die Molkerei.

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