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Tiergesundheit

Leptospirose: Die schleichende Gefahr im Zuchtsauenstall

Leptospirose ist eine weltweit verbreitete bakterielle Infektionskrankheit und kann bei Zuchtsauen zum Verwerfen, Umrauschen, Unfruchtbarkeit, kleinen Würfen, lebensschwachen Ferkeln, nicht zuletzt zu Totgeburten führen. Wie sich die gefährlichen Erreger in Schach halten lassen, darum ging es vor kurzem auf zwei Fachtagungen in Ulm-Seligweiler und Wolpertshausen (Landkreis Schwäbisch Hall).

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Leptospirose wird durch spiralförmige Bakterien verursacht, die in der Fachwelt als Spirochaeten bezeichnet werden. Die Erreger sind lang, schlank, korkenzieherartig gewunden und ziemlich beweglich. Eigenschaften, die für die Ausbreitung der Bakterien folgenreich sind, wie Dr. Astrid Pausenberger vom Veterinärpharmaunternehmen MSD Tiergesundheit in München-Haar den Besuchern der beiden Schweinefachtagungen erläuterte: „Leptospiren können eine Vielzahl an Wirten infizieren und überleben in Wasser und Säugetieren.“ Die Erreger sind in der Lage, Schweine, Hunde, Rinder, Ratten, Mäuse, wildlebende Tiere und Menschen mit der Krankheit anzustecken.

Erreger überlebt lange in der Umwelt

Wegen der Übertragungsmöglichkeit von Leptospiren auf den Menschen spricht man von einer Zoonose. Leptospirose kann in seltenen Fällen zum Tod führen, bleibt aber bei milden, grippeähnlichen Symptomen oft unerkannt. Innerhalb der Gattung der Leptospiren unterscheidet man 21 verschiedene Haupttypen (Spezies), die noch einmal in 250 Untertypen (Serovare) unterteilt werden. Diese befallen bevorzugt bestimmte Tierarten (Reservoir-Wirt), können aber auch auf andere Spezies übertragen werden.

Nur ein Teil dieser vielen Serovare macht krank, wie beispielsweise der Untertyp Leptospira bratislava.Ratten und Mäuse als ÜberträgerDie Ansteckung erfolgt über Hautwunden oder Schleimhautkontakt direkt mit dem Harn infizierter Tiere, aber auch indirekt über Erreger, die im Wasser oder auf feuchtem Boden bis zu 14 Tage überleben können.

Eine der häufigsten Infektionsquellen für Schweine sind kleine Nager wie Ratten und Mäuse. Grundsätzlich können sich alle Säugetierarten (auch der Mensch) mit Leptospiren infizieren und diese anschließend auch ausscheiden, wobei man bei bestimmten Serovaren eine Wirtsspezifität beobachten kann. Zu den Risikogruppen zählen Landwirte, Tierärzte, Schlachter und Jäger.

Erreger wird über Jahre ausgeschieden

Wenige Tage nach der Infektion zirkuliert der Erreger im Blut (Bakteriämie). Hierbei kann man ein bis zwei Tage lang fieberhafte Reaktionen beobachten. Schon etwa eine Woche nach der Infektion reagiert der Körper mit der Ausbildung von Antikörpern. Anschließend verschwinden die Leptospiren aus dem Blut und besiedeln Organe des Körpers, vor allem Niere und Leber. Aber auch das Nervensystem, Augen und Fortpflanzungsorgane können befallen sein. Die nun folgende Erregerausscheidung über den Harn kann sich beim Schwein über Jahre hinziehen.

Lesen Sie den gesamten Beitrag in Ausgabe17/2019 von BWagrar.

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