Auf dem Riesenrad melkt es sich schneller
Kühe auf einem vorbeifahrenden Fließband zu melken, das erschien vielen Milchviehhaltern lange Zeit als ein System für Großbetriebe. Doch auch hierzulande haben Betriebe in die schlagkräftigen Karusselle investiert: Weil sie gewachsen sind, weil sich die Kühe zeitsparend melken und kontrollieren lassen, und weil man, wenn es an Fremdarbeitskräften fehlt, die Tiere auch alleine melken kann.
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"Mich ruft niemand aus dem Stall an und gibt mir eine Fehlermeldung auf dem Handy durch“, weiß Gerd Schröppel die Vorzüge seines Melkkarussells zu schätzen. Ein automatisches Melksystem stand für den 49-jährigen Agrarbetriebswirt und seine Familie deshalb auch nicht zur Debatte, als sie vor 16 Jahren beschlossen, in einen Innenmelker mit 20 Plätzen zu investieren.
„Wir hatten damals schon 90 Kühe und wollten weiter wachsen“, erläutert der Milchviehhalter die Gründe für die Investition. Der Doppel-5-er Fischgrätenmelkstand war mit den steigenden Kuhzahlen auf dem Aussiedlerbetrieb in Mörtingen (Ostalbkreis) an einer Kapazitätsgrenze angelangt. Der noch neuen Robotertechnik vertraute die Familie nur bedingt, zumal sie, wie der Landwirt an diesem Frühlingstag erklärt, gleich zwei solcher automatischen Anlagen hätten anschaffen müssen.
Abgeschlossener Arbeitsprozess
Dann schon lieber ein Melkkarussell, bei dem man die Kühe zweimal täglich zeitsparend melken, sie in Augenschein nehmen kann und der Arbeitsprozess Melken jedes Mal aufs Neue abgeschlossen ist. Effektiv, schnell und wie im Falle von Gerd Schröppel, immer wieder auch alleine. „Wir wollten fertig werden, nicht nur noch mit Melken beschäftigt sein“, führt der Fleckviehzüchter aus. Das hat dazu geführt, dass Schröppel und seine Frau Silke die Kuhzahlen an ihr Melkkarussell angepasst haben. Bei den aktuell 130 Fleckviehkühen, die in eineinviertel Stunden gemolken werden können, sei nun definitiv Schluss, macht der Landwirt beim Gang über den Aussiedlerhof unweit von Neresheim deutlich.
Lesen Sie den gesamten Beitrag, bei dem wir einen weiteren Milchviehhalter in Rosenberg-Hütten (Landkreis Aalen) vorstellen, der mit seiner Familie vor kurzem in ein Melkkarussell investiert hat. Aus den gleichen Gründen wie sein Berufskollege in Mörtingen: Schnell, effizient und tierschonend melken.
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