Seuche breitet sich in osteuropäischen Ländern weiter aus
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hält die osteuropäischen Länder weiterhin in Schach. Die slowakischen Behörden haben einen zweiten ASP-Fall gemeldet und in rumänischen Hausschweinebeständen verbreitet sich die ASP rasant, zitiert die Interessengemeinschaft Deutscher Schweinehalter (ISN) gleichlautende Medienberichte.
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Zweiter Fall in der Slowakei
In der Slowakei hat sich ein zweiter Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bestätigt. Wie die staatliche Veterinär- und Lebensmittelbehörde der Slowakischen Republik (SVPS) mitteilt, sei das Virus bei einem verendeten Schwein auf einem Kleinstbetrieb in der Stadt Veľký Kamenec in der Provinz Košice nachgewiesen worden. Dieser liegt 5,5 Kilometer von dem ersten Ausbruchsort Strážne an der Grenze zu Ungarn entfernt, wo wenige Tage zuvor die ASP zum ersten Mal in der Slowakei festgestellt worden war.
Rumänien: 150 neue Ausbrüche innerhalb einer Woche
Weitaus heftiger wüte im Moment die für Schweine hochansteckende Tierseuche in Rumänien. Dort gab es nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) allein im Zeitraum vom 24. bis zum 30. Juli rund 150 neue ASP-Ausbrüche in Hausschweinebeständen. Jüngsten Zahlen der Nationalen Agentur für Veterinärwesen und Lebensmittelsicherheit (ANSVSA) zufolge sind in diesem Jahr bereits 581 ASP-Ausbrüche nachgewiesen worden, in deren Folge 378.400 Schweine getötet werden mussten.
Große Betriebe in Bulgarien betroffen
Große Probleme hat derzeit auch Bulgarien. Dort sind vor allem Großfarmen im Norden des Landes von der Tierseuche betroffen, vergangene Woche eine Zuchtanlage mit 17.000 Tieren in Balgarsko Slivov. Zuvor mussten bei vier weiteren ASP-Fällen in industriellen Haltungen innerhalb von 14 Tagen bereits rund 100.000 Schweine gekeult werden. Griechenland habe wegen der problematischen Seuchensituation laut Medienberichten vorübergehend die Einfuhr von Schweinefleisch aus Bulgarien untersagt und seine Grenzkontrollen verstärkt.
Bulgarien: Hinterhofschweine unerwünscht
Bulgariens Landwirtschaftsministerin Desislava Taneva kündigte laut Presseberichten unterdessen schärfere Maßnahmen gegen die Ausbreitung der ASP an. So sollen die 67 Schweineschlachtbetriebe des Landes nur noch Tiere von Produzenten mit ausreichenden Biosicherheitsmaßnahmen annehmen, was durch die ständige Präsenz von Veterinären und Kontrolleuren in den Schlachtunternehmen überprüft werden soll. Der Ressortchefin zufolge gibt es in dem Land 65 registrierte große Schweineproduktionsanlagen mit entsprechenden Biosicherheitsvorkehrungen. Um diese soll eine bis zu 20 Kilometer breite sanitäre Sicherheitszone errichtet werden, in der aus Seuchenschutzgründen keine Hinterhofschweine gehalten werden dürfen.
EU-Gesundheitskommissar: Biosicherheit und Grenzkontrollen derzeit elementar
EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis betonte in Brüssel, dass die konsequente Keulung von infizierten Beständen für den Kampf gegen die ASP unerlässlich sei. Er wies darauf hin, dass die EU für betroffene Erzeuger finanzielle Hilfen bereitstelle. Die ständige Expertengruppe der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) betonte Ende Juli bei einem Treffen in Tokio, dass angesichts eines fehlenden Impfstoffs gegen die ASP wirksame Biosicherheitsmaßnahmen und Grenzkontrollen zur Zeit die geeignetsten Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung der Tierseuche seien. Dazu würden von den Experten gegenwärtig internationale Empfehlungen und Richtlinien erarbeitet.
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