"Auch Hobbybetriebe sind in der Verantwortung"
Nachdem in einer als Hobby betriebenen Kleingeflügelhaltung mit wenigen Legehennen und Wassergeflügel am vergangenen Freitag das Vogelgrippe-Virus H5N8 festgestellt und der Bestand in Bretzfeld (Hohenlohekreis) gekeult worden ist, rät der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) Betrieben zur erhöhten Wachsamkeit. „Das Vogelgrippe-Virus macht auch vor kleinen Hobbybetrieben nicht halt“, sagte ZDG-Präsident Friedrich-Otto Ripke in einer ersten Stellungnahme.
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Ausdrücklich forderte Ripke auch die Hobbyhalter auf, die gelernten und bekannten Biosicherheitsmaßnahmen (siehe Checkliste) konsequent, lückenlos und sorgfältig umzusetzen. „Sämtliche Geflügelhalter in Deutschland stehen jetzt in der gemeinschaftlichen Verantwortung, ihre Tiere zu schützen – kleine wie große Betriebe, Hobbyhaltungen wie Wirtschaftsgeflügelbestände.“
Checkliste ist Standard
In den vergangenen Wochen hätten Bundes- und Landesverbände der deutschen Geflügelwirtschaft angesichts vereinzelter Fälle von Vogelgrippe in osteuropäischen Nachbarländern ihre Mitglieder sensibilisiert und dabei immer wieder an das Einhalten der Biosicherheitsmaßnahmen appelliert.
Gemeinsam mit dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat der ZDG vor drei Jahren eine umfassende Checkliste zur Biosicherheit erarbeitet, an die sich alle Wirtschaftsgeflügelbetriebe halten. „Das Einhalten eines hohen Standards von Biosicherheit gehört für unsere Mitglieder zur täglichen Praxis. Das muss in gleichem Maße auch für Hobbyhalter gelten“, appelliert Ripke an alle Geflügelhalter, die – wie der Betrieb in Baden-Württemberg – kein Mitglied des Verbandes sind.
Vogelgrippe ist eine reine Tierkrankheit
Wichtig zu wissen: Die Vogelgrippe ist eine reine Tierkrankheit. Von hoher Relevanz sei es daher, die Bestände zu schützen. Zu den umfassenden Hygienemaßnahmen des Biosicherheitspakets zählt zum Beispiel, dass die Tierbetreuer vor dem Betreten der Ställe die Kleidung wechseln, die Schuhe desinfizieren, die Hände waschen und dass Arbeitsgeräte und ggf. betriebsfremde Fahrzeuge desinfiziert werden. Durch die flächendeckende Umsetzung dieser Vorsichtsmaßnahmen ist die Branche zuversichtlich, der Ausbreitung dieser Tierkrankheit einen Riegel vorschieben zu können.
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