Ferkelkastration: Schmerzen und Gerüche im Visier
Gleich mehrere Forschungsprojekte drehen sich derzeit um Themen wie Tierschutz, Wirksamkeit von Schmerzmitteln, Wirtschaftlichkeit und Praxistauglichkeit. Hier ein Überblick über die wichtigsten Studien, die im Moment bundesweit laufen.
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Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) unterstützt aktuell Forschungsprojekte zur chirurgischen Kastration unter Betäubung mit Procain, Isofluran und Ketamin/Azaperon sowie postoperativer Schmerzausschaltung und zur praxisgerechten Ferkelkastration unter Betäubung und postoperativer Schmerzausschaltung in der Bioferkelerzeugung. Beide Vorhaben sind bis dieses Jahr terminiert.
Das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf erprobt in einem Verbundprojekt die lokale Betäubung männlicher Kastrationsferkel mit dem Schmerzmittel Tri-Solfen. Weitere Verbundpartner sind das Landwirtschafts-ministerium Mecklenburg-Vorpommern sowie das Fleischwerk Edeka Nord.
An der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München läuft momentan ein Projekt zur Wirksamkeit der Schmerzausschaltung durch die Lokalanästhesie. Das Projekt soll eine Entscheidungshilfe für das BMEL liefern, ob die Lokalanästhesie eine wirksame Schmerzausschaltung bei der chirurgischen Ferkelkastration sicherstellt und ob sie im Sinne des Tierschutzgesetzes als rechtsgültiges Verfahren zur Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration zugelassen werden kann. Projektbeginn war der 1. Oktober 2018. Die Studie ist auf zweieinhalb Jahre angelegt.
Das Max Rubner-Institut (MRI) in Kulmbach setzt sich mit dem enzymatischen Abbau von Ebergeruch-Substanzen bei der Herstellung von Fleischwaren auseinander. Hierfür sollen Enzymmischungen aus Speisepilzen (Ständerpilze, Basidiomyceten) extrahiert werden, um die Geruchssubstanzen abzubauen. Die Arbeiten laufen bis 2022. Ob Pflanzenkohle als Fütterungszusatz zur Verminderung von Saktol und Indol im Schweinefleisch in Frage kommt, untersucht das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) in Quakenbrück. Ergebnisse gibt es aller Voraussicht im Jahr 2021.
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