Gemixt und gerührt: So schmeckt es dem Nachwuchs
Um den Bedürfnissen von Aufzuchtferkeln gerecht zu werden, spielen nicht nur die täglichen Futterrationen eine wichtige Rolle. Auch die Fütterungstechnik und Lagerung des Futters wirken sich auf die Entwicklung der Jungtiere aus.
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Mit dem Absetzen beginnt für die Ferkel ein komplett neuer Lebensabschnitt mit tiefgreifenden Veränderungen. Junge Ferkel benötigt in dieser kritischen Phase deshalb viel Auf-merksamkeit, um Probleme mit Verlusten beziehungsweise Defiziten im Wachstum möglichst gering zu halten. Besonders die schlagartige Veränderung des Umfeldes durch den Verlust der Mutter und die Umstellung, weg von der Sauenmilch, zur überwiegend getreidebasierten Ration sind einschneidende Ereignisse, die die Tiere belasten. Neben der eigentlichen Rationsgestaltung nimmt die Fütterungstechnik und Futterlagerung deshalb einen wichtigen Stellenwert in der Aufzucht ein. Dabei muss die Futterversorgung auf das Leistungsvermögen und die Ansprüche der jungen Ferkel abgestimmt sein.
Futtervorlage optimieren
In der kurzen Zeit der Ferkelaufzucht wachsen die Jungtiere intensiv. Gleichzeitig stellt sich ihr Enzymsystem grundlegend um. Angestrebt werden sollten tägliche Zunahmen zwischen 450 und 500 Gramm (g) je Tag (gute Betriebe schaffen über 500?g), eine optimale Futterverwertung von unter 1:1,6 und möglichst wenig fütterungsbedingte Durchfallerkrankungen. Die Anforderungen an die Fütterungstechnik lassen sich wie folgt definieren:
- Phasenfütterung für adäquate Versorgung,
- rationierte Fütterung zu Beginn, ad libitum im Anschluss,
- hohe Funktionssicherheit,
- einfache Gewöhnung der Tiere an die verwandte Dosiertechnik,
- einfache Bedienbarkeit,
- Möglichkeiten für verschiedene Futterstrukturen (Mehl, Pellets).
Die Ferkel sollten möglichst schnell zum Fressen animiert werden. Besonders in den ersten zwei Wochen nach dem Absetzen führt eine zu geringe Zahl an Fressplätzen zu Problemen. Mit Anfutterschalen kann hier ein von der Sau bekanntes Tier-Freßplatzverhältnis von 1:1 eingehalten werden. Die Entscheidung, welches technische System gewählt wird, hängt von mehreren Gesichtspunkten ab. Dazu gehören die Bestands- und Gruppengrößen, Aufzuchtleistungen, Absetzalter, Tiergesundheitsaspekte und die Art der Futtervorlage.
Offene Tränkeschalen von Vorteil
Der Erfolg eines Fütterungssystems hängt nicht nur von der Form der Futterdarreichung ab. Die quantitative und qualitative Versorgung mit Wasser bildet die Grundlage einer erfolgreichen Ferkelaufzucht. Ein Mangel an Tränkeplätzen außerhalb des eigentlichen Fütterungssystems wirkt sich auf die Tierleistungen entsprechend aus. Zudem werden vom Gesetzgeber und im Rahmen von Qualitätssicherungssystemen zusätzliche Versorgungssysteme gefordert. Die Wasseraufnahme an einer offenen Schale wird von den Tieren bei gleichen hygienischen Voraussetzungen immer besser angenommen als ein Tränkenippel. Entscheidend für den Erfolg ist die Platzierung der offenen Tränke in hierfür möglichst optimal strukturierten Buchten.
Lesen Sie den gesamten Beitrag über die Vor- und Nachteile verschiedener Fütterungssysteme, darunter Trockenfutter-, Breifutter-, Rohrbreiautomaten, Intervall- und Sensorfütterungssysteme sowie Flüssigfütterungen in der kommenden BWagrar-Ausgabe 45/2020.
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