Weniger ist mehr im Schweinetrog
Schon zehn Gramm weniger Rohprotein pro Kilogramm verringert die Ammoniakemissionen um bis zu elf Prozent. Gleichzeitig sinkt der Wasserbedarf der Schweine. Die Folge: Die Harnmenge und der darin enthaltene Stickstoff gehen ebenfalls zurück. Es lohnt sich also, Schweine umweltverträglich zu füttern, machte Prof. Dr. Stephan Schneider von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen auf einer Online-Tagung des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) deutlich.
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Sind die Schweine gesund? Werden die Futterressourcen wirkungsvoll genutzt? Sind die so erzeugten Lebensmittel sicher? Und: Ist die Wirtschaftlichkeit sichergestellt? Fragen, die bisher im Fokus standen, wenn es um den Futtermix für Schweine ging. Künftig, das verdeutlichte der Referent, müssen die Rationen jedoch nicht mehr nur bedarfsgerecht sein, sondern zusätzlich die Umwelt schonen und das Wohlergehen der Tiere fördern.
Warum das so ist: Die Nutztierhaltung verursacht Stickstoff (N)-Emissionen, da ein Großteil des im Futterproteins von den Tieren nicht verwertet, sondern über den Kot und Harn wieder ausgeschieden wird. Die Folge: Der Ein Teil des Stickstoffs aus Kot und Harn gelangt gelangt über Nitrat ins Grundwasser oder reichert sich in der Luft (Ammoniak (NH3)) an.
Strengere Vorgaben
Um die Emissionen aus Schweineställen abzusenken, novellierte der Gesetzgeber 2017 und 2020 die Düngeverordnung (DüV) und erließ 2017 die Stoffstrombilanzverordnung (StoffBilV), die derzeit evaluiert und anschließend novelliert wird. Ein weiterer Knackpunkt: Die durch die NEC-Richtlinie der Europäischen Union geforderte Absenkung der NH3-Emissionen bis 2030 um 29 Prozent – verglichen mit 2005. Die NEC-Richtlinie wurde dazu 2018 durch die 43. Bundesimmissionsschutzverordnung (43. BImSchV) in nationales Recht umgesetzt. „Die Landwirtschaft stellt das vor große Herausforderungen, da sie mit einem Anteil von 95 Prozent an den gesamten NH3-Emissionen den Großteil der vereinbarten Reduzierung tragen muss“, erläuterte der Fütterungsexperte vor den zahlreichen Zuhörern.
Lesen Sie den gesamten Beitrag in der BWagrar-Ausgabe 20/2022.
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