Heimisches Eiweiß kommt an bei Schweinen
Futtererbsen, Ackerbohnen und Lupinen – aber auch Sojabohnen aus heimischem Anbau – stoßen in jüngster Zeit auf ein wachsendes Interesse. Mit einer Anbaufläche von circa 200.000 Hektar in Deutschland ist das Potential allerdings noch nicht ausgeschöpft und reicht auch noch nicht aus, um die Futtermittelunternehmen regelmäßig mit genügend großen Mengen zu versorgen. Für die Verfütterung an Schweine bieten sich derweil neue Möglichkeiten.
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Körnerleguminosen als auflockerndes Glied in der Fruchtfolge waren lange Zeit beliebte Futtermittel für Schweine. Mit dem zunehmenden Import von Sojabohnen beziehungsweise Sojaextraktionsschrot, das zu günstigen Preisen auf den deutschen Markt gekommen ist, nahm die Anbauvorzüglichkeit jedoch kontinuierlich ab.
Inzwischen leisten die Körnerleguminosen wieder einen wichtigen Beitrag zur regenerativen Stickstoff (N)-Versorgung im Ackerbau, weil sie die Fähigkeit haben, Stickstoff mit Hilfe von Knöllchenbakterien zu binden. Wenn man von Körnerleguminosen in der Fütterung spricht, sind damit in erster Linie weiß- und buntblühende Ackerbohnen, weißblühende Erbsen sowie die Blaue Süßlupine gemeint. Vor allem in Süden der Bundesrepublik kommen mittlerweile zusätzlich Sojabohnen hinzu.
Die Eiweißplanzen eignen sich gut zur Verfütterung an Schweine, wenn bestehende Besonderheiten beachtet und Einsatzempfehlungen nicht überschritten werden. Dabei muss beispielsweise der geringe Gehalt an den schwefelhaltigen Aminosäuren (Methionin und Cystin) über die Rationsgestaltung ausgeglichen werden. Beim Einsatz von Sojabohnen in der Schweinemast sollte zudem der hohe Gehalt an Öl (viele mehrfach ungesättigten Fettsäuren) beachtet werden. Eine Kombination mit Mais und Futterölen kann ansonsten zu Speckqualitätsverlusten führen.
Letztendlich bestimmt aber auch immer der Preis die Einsatzwürdigkeit. Hier hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass die Verwertung im Betrieb durch den Schweinemagen den Verkauf um drei bis fünf Euro pro Dezitonne übertreffen kann. Betriebsbeispiele zeigen, dass der Zukauf von Körnerleguminosen die Futterkosten signifikant senken kann. Besonders in Bereich der Fütterung „GVO-frei“ kommt dies zum Tragen.
Lesen Sie den gesamten Beitrag von Manfred Weber von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) Sachsen-Anhalt in der aktuellen Ausgabe 19/2021 von BWagrar.
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