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Klimaneutrale Landwirtschaft

Was Agrarwissenschaftler*innen empfehlen

Eine Gruppe von Agrarwissenschaftler*innen der Universitäten Berlin, Göttingen und Kiel sowie des Thünen-Instituts hat im Auftrag der Stiftung Klimaneutralität Empfehlungen für eine Klimawende in der Landwirtschaft vorgelegt. Dem Gutachten zufolge erfordert eine weitgehende Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen in der Landwirtschaft bis 2045 einen großen „politischen, ökonomischen und rechtlichen Kraftakt“, der nur gemeinsam mit den Landwirten zu erreichen sei. Der Fokus liegt auf drei zentralen Handlungsfeldern.
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Um Klimaneutralität in der Landwirtschaft zu erreichen, empfiehlt eine Gruppe von Wissenschaftlern Veränderungen in drei zentralen Handlungsfeldern.
Um Klimaneutralität in der Landwirtschaft zu erreichen, empfiehlt eine Gruppe von Wissenschaftlern Veränderungen in drei zentralen Handlungsfeldern.Sepp photography/Shutterstock.com
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Die Wissenschaftler sprechen sich dafür aus, die Maßnahmen für mehr Klimaschutz im Agrar-und Ernährungssystem auf drei zentrale Handlungsfelder zu fokussieren. Im Einzelnen gehe es um die Verbesserung der Stickstoffeffizienz in der Düngung, die Verringerung des Konsums und der Produktion tierischer Produkte sowie die Wiedervernässung von Mooren.

Weniger tierische Produkte

Vorgeschlagen wird unter anderem, tierische Produkte vom reduzierten Mehrwertsteuersatz auszunehmen und diese künftig mit dem vollen Satz von derzeit 19% zu belegen. Für den aus ihrer Sicht erforderlichen Rückbau der Nutztierhaltung halten die Wissenschaftler*innen keine gesonderten Maßnahmen für erforderlich. Der Abbau von Tierbeständen ergebe sich stattdessen aus dem angestrebten Konsumrückgang, der Umsetzung einer engagierten Düngepolitik, eines höheren Tierwohlniveaus sowie der mit einer veränderten Moornutzung einhergehenden Reduzierung der verfügbaren Grünlandfläche. 

Moore besser schützen

Die Wissenschaftler betonen die besondere Rolle der Moore für den Klimaschutz. Deren Nutzung verursache derzeit etwa 40% der gesamten Treibhausgas-Emissionen aus der Landwirtschaft. Umso wichtiger sei es, Moore weitgehend zu vernässen und nass zu nutzen. Erreicht werden könne dies nur über einen langfristigen und gesamtgesellschaftlichen Ansatz sowie eine enge Kooperation mit den Flächeneigentümern und Bewohnern in Moorgebieten. Den Forschern zufolge ist dafür eine nationale Moorschutzstrategie vonnöten, die wesentlich über den vorliegenden Entwurf des Bundesumweltministeriums hinausgehen müsse. 

Verbesserung der Stickstoffeffizienz in der Düngung

Als Voraussetzung für eine aus ihrer Sicht unabdingbare Verbesserung der Stickstoffeffizienz in der Düngung plädieren die Autoren für die zügige Umsetzung einer belastbaren, transparenten und überprüfbaren einzelbetrieblichen Stoffstrombilanzierung. Parallel wird die Einführung einer Stickstoffsteuer auf den Verbrauch mineralischer Düngemittel von vorerst 50 Cent/kg empfohlen. 

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