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Cercospora-Druck steigt

Bislang wenig Rübenmotten

Die regelmäßigen und häufig sehr ergiebigen Niederschläge der vergangenen Wochen haben die Eier regelmäßig abgespült und die Populationsdynamik der Motte gehemmt.

von Dr. Jonathan Mühleisen, Regierungspräsidium Stuttgart erschienen am 24.06.2024
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Sofern auch der Juli ähnlich wechselhaft und feucht bleibt, ist in diesem Jahr voraussichtlich keine Behandlung gegen die Rübenmotte erforderlich. Cercospora wird hingegen durch die feuchtwarme Witterung sehr begünstigt. Hinweise des amtlichen Warndienstes und der Südzucker AG sollten beachtet und eigene Bestände regelmäßig kontrolliert werden. Erste Cercospora-Blattflecken können bevorzugt neben Rübenflächen oder Mieten aus dem Vorjahr und in den Talsenken beobachtet werden. In Gebieten mit intensivem Rübenanbau (Heilbronner Land, Strohgäu, Kraichgau) ist es wichtig, das Rübenblatt rechtzeitig zu schützen, um den Blattapparat gesund zu erhalten.

Bei Prothioconazol sind – im Gegensatz zu Difenoconazol und Mefentrifluconazol – bislang keine Minderwirkungen gegen Cercospora bekannt. Daher sollte zum ersten Behandlungstermin bevorzugt ein Prothioconazol-haltiges Fungizid wie zum Beispiel Propulse eingesetzt werden. Vorzugsweise sollte der Einsatz in Kombination mit einem zugelassenen und geeigneten Kupfer-Präparat erfolgen, um einen schrittweisen Wirkungsverlust (Shifting) bei Prothioconazol zu verhindern.

Infektionsdruck einschätzen

Sofern der Infektionsdruck hoch bleibt, sollte in den intensiven Anbaugebieten etwa drei Wochen nach der ersten Behandlung mit Prothioconazol die zweite Behandlung mit einem anderen Wirkstoff erfolgen, um ein Abreißen des Fungizidschutzes zu verhindern und einer Resistenzbildung vorzubeugen.

Wichtig: In höher gelegenen Gebieten mit seltenem Rübenanbau ist die Situation anders. Hier ist in vielen Jahren kein Cercospora-Druck vorhanden, sodass Fungizidbehandlungen im Regelfall nicht notwendig sind. Entscheidend ist, die Bestände im Auge zu behalten, um bei Bedarf rechtzeitig reagieren zu können. Behandlungen auf Flächen ohne Befallsdruck verursachen unnötige Kosten und widersprechen der guten fachlichen Praxis.

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