
Luchs verstorben
Die im vergangenen Jahr im Nordschwarzwald ausgesetzte Luchskatze Finja ist tot. Das Tier musste eingeschläfert werden.
von Ministerium Ländlicher Raum in Baden-Württemberg erschienen am 11.07.2024Luchskatze Finja wurde im Dezember vergangenen Jahres erfolgreich ausgewildert und durchstreifte den Nordschwarzwald. Bei der routinemäßigen Kontrolle eines möglichen Risses wurde das Tier nun lebend aber in einem sehr schlechten Zustand im Nordschwarzwald gefunden. Es wurden umgehend die Tierärzte aus dem Zoo Karlsruhe hinzugezogen. Diese leiteten erste Rettungsmaßnahmen ein. Leider konnten alle veterinärmedizinischen Maßnahmen den Zustand des Luchses nicht stabilisieren. Da keine Behandlung anschlug und zur Vermeidung weiteren Leidens musste das Tier leider eingeschläfert werden.
„Das ist traurig aber kann leider auch Teil der Realität bei Auswilderungsprojekten sein“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL.
Finja stammte aus einem Wildgehege in Thüringen und wurde in einem speziellen Gehege in Rheinland-Pfalz für die Auswilderung vorbereitet. Nach genetischen, medizinischen und verhaltensökologischen Untersuchungen erfüllte die Luchskatze alle Voraussetzungen. Seit der Auswilderung hatte sie, wie ihre Artgenossen, regelmäßig Rehe und gelegentlich auch Hasen und Füchse erbeutet.
Die Luchskatze Finja konnte über ihren Halsbandsender lokalisiert werden. Mittels Wildtierkameras wurden zudem regelmäßig Aufnahmen von ihr gemacht, auf denen sie stets gesund wirkte. Welche Ursachen für den Tod ausschlaggebend waren, wird aktuell untersucht. Das wird einige Wochen in Anspruch nehmen, bis alle Untersuchungen abgeschlossen sind.
„Auch, wenn ein solcher Verlust nicht ausgeschlossen werden kann, ist das ein sehr trauriger Moment. Wir hatten darauf gehofft, dass Finja zum Neuaufbau eines Luchsvorkommens im Schwarzwald mit Jungtieren beitragen könnte. Wir werden trotz des Verlustes von Finja an unserem Vorhaben festhalten und weitere Luchse im Land ansiedeln“, betonte der Minister. Bis zu zehn, insbesondere weibliche Luchse, sollen bis 2027 zur Bestandsstützung im Schwarzwald ausgewildert werden.
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