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Oberschwabenschau 2024

Stallgespräche auf der Bühne

Was tun Landwirte eigentlich? Der Kreisbauernverband Allgäu Oberschwaben nutzte die Plattform „Grüne Bühne“ in Halle 11 am ersten Messetag, um im Gespräch mit Landwirten deutlich zu machen, was die Bauern für die Region leisten.

von Silvia Rueß erschienen am 16.10.2024
Erzählten von ihren Betrieben (v. l.): Hans-Peter Maier, Leutkirch; Jürgen Hespeler, Ravensburg; Tim Marschall, Bodnegg, und KBV-Vorsitzender Franz Schönberger. © Silvia Rueß
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Die Sitzplätze vor der Bühne waren gut besetzt. Bei feiner Suppe und Dinnete von den Landfrauen gibt es hier immer noch ein Ohr, das dem Geschehen auf der Bühne lauscht. Am Mittwochnachmittag war es für die Gäste besonders spannend: Drei Landwirte aus der Region stellten auf der Bühne ihre Betriebe vor und gaben Einblicke in ihre Produktionsabläufe. Hans-Peter Maier aus Leutkirch im Allgäu eröffnete die Riege, die von Franz Schönberger, Vorsitzender im Bauernverband Allgäu-Oberschwaben, moderiert wurde.

Praktiker geben Auskunft

Hans-Peter Maier bewirtschaftet mit seiner Familie einen Milchviehbetrieb mit 70 Kühen und Nachzucht. Seit einigen Jahren setzt er auf „Wert-Kälber“. Damit Kühe Milch geben, braucht es ein Kalb, erklärte er dem Publikum vor der Bühne. Er will auf seinem Betrieb auch die männlichen Tiere behalten und zieht daher alle Kälber mithilfe von Ammenkühen auf. Seine Ställe hat er die vergangenen Jahre modernisiert und vor allem auf Tierwohl geachtet. Bis zum Tod. Am Stall hat er eine Hofschussanlage errichtet, damit die Tiere bis zur Schlachtung stressfrei bleiben. Das Verfahren ist behördlich betrachtet sehr aufwendig, formulierte er vage. Gleichzeitig machte er deutlich, wie viel Tierwohl darin steckt.

Jürgen Hespeler aus Ravensburg-Hinzistobel setzt auf Eiererzeugung. Mit Bildern gab er dem interessierten Publikum Einblicke in den modernen Legehennen-Stall mit rund 6800 Plätzen. Vor einigen Jahren hat er von Boden- auf Freilandhaltung umgestellt. Täglich ab 10 Uhr öffnen sich die Auslaufklappen der Ställe und die Hühner können Auslauf genießen. „Bei Niederschlag sieht man wenige draußen“, berichtete er und fügte an, dass dafür im Stall Lege-Volieren mit Anflugbalkon zur Verfügung stehen. „Bei uns entscheidet das Huhn selbst, wo er gerade sein will“, so Hespeler. Das Futter für die Tiere wird auf dem Betrieb selbst produziert. In der hofeigenen Mahl- und Mischanlage wird alles aufbereitet und sogar der Spelz des Getreides dient am Ende als Einstreu.

Täglich entnimmt er die Eier. Rund 270 Stück sind es pro Huhn und Jahr. Mehr will er seinen Hühnern nicht zumuten, weil es zu Lasten der Gesundheit gehe, wie er dem Publikum Rede und Antwort stand, während er berichtete, wie die Eier entnommen, geprüft sowie verpackt werden und schließlich in den regionalen Verkauf gehen.

Regionale Schweinehaltung

Tim Marschall beendete die Vorstellungsrunde der regionalen Landwirte. Der 22-jährige Fachschüler will in die Fußstapfen seiner Eltern auf dem Betrieb in Bodnegg treten.

160 Muttersauen und dazugehörige Ferkel sowie rund 500 Mastschweine gehören zum Betrieb. Die Tiere leben in einem modernen Tierwohlstall mit Freiluft. Dem Publikum erklärte er kurz die Basis der Schweinzucht und die Zyklen. „Alles aus einer Hand“ lautet daher das Motto des Betriebes. Auf den Feldern wächst das Futter für alle Schweine. Sogar das Grünland wandert in den Schweinetrog. Das eigene Getreide wird geschrotet und selbst gemahlen und gemischt. Der Raps, der auf dem Betrieb geerntet wird, wird zu Öl und der Rapskuchen ebenfalls verfüttert oder an weitere Betriebe verkauft. Mit Herzblut berichtete Tim Marschall davon, wie auf dem Betrieb gearbeitet wird und schließlich die Mastschweine an regionale Metzger verkauft werden, um dort in der Ladentheke zu landen.

Franz Schönberger fasste am Ende zusammen: „Wir Landwirte ernähren Oberschwaben.“ Das Publikum applaudierte dankbar nach den visuellen und informativen Eindrücken auf der Bühne.

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