
Preise weiter fest
Für den Monat Dezember hat sich der durchschnittliche BWagrar-Monatspreis für konventionelle GVO-freie Kuhmilch gegenüber dem Vormonat November zum Jahresende 2024 nochmals leicht um 0,1 Eurocent auf 51,7 Cent pro kg (gewichtet) erhöht. Bei diesem Preis, netto, bei 4,2 Prozent und 3,4 Prozent Eiweiß, sind Zuschläge für Haltungsstufe 3 (HF3) und auch Nachzahlungen fürs Jahr 2024 noch nicht enthalten.
von Matthias Borlinghaus/AMI/ZMB Quelle ZMB/AMI/Butter- und Käsebörse erschienen am 15.01.2025Der BWagrar-Biopreis zog im Dezember gegenüber dem November ebenfalls um 0,1 Cent auf 61,6 Cent pro kg leicht an, während sich der Kieler Rohstoffwert im Dezember, das erste Mal seit sieben Monaten, wieder verringerte, um 0,6 Cent/kg auf 54,7 Cent/kg (netto, ab Hof, bei 4,0 Prozent Fett). Wie ZMB/AMI mitteilen, hält in Deutschland der saisonale Anstieg des Milchaufkommens an. Laut Schnellberichterstattung der ZMB erfassten die deutschen Molkereien in der 50. Woche 1,0 Prozent und in der 51. Woche 1,3 Prozent mehr Milch als in der Vorwoche. Damit beliefen sich die Rückstände gegenüber der Vorjahreswoche auf 1,7 Prozent beziehungsweise auf 1,1 Prozent. An den Märkten für flüssigen Rohstoff haben die Preise für Magermilchkonzentrat und Sahne über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel erwartungsgemäß nachgegeben. Aktuell entwickeln sich die Preise für Rahm und Magermilchkonzentrat bereits wieder fester, während die Verfügbarkeit begrenzt ist. Molkenkonzentrat wurde auch über die Feiertage zu sehr festen Preisen gehandelt.
Absatz von Frischeprodukten stabil
Die Nachfrage nach Produkten aus dem weißen Sortiment verläuft für die Jahreszeit in einem üblichen Rahmen. Das Interesse an fettreichen Frischprodukten geht nun saisonal zurück. Nach Store-Checks ist es im Einzelhandel zum Jahresbeginn zu Anhebungen der Preise einiger Basisartikel im weißen Sortiment gekommen.
Notierungen bei Butter weiter hoch
Die Nachfrage nach abgepackter Butter verläuft Anfang Januar uneinheitlich und insgesamt ruhiger als vor den Feiertagen. Über die Feiertage und den Jahreswechsel wurden noch vergleichsweise umfangreiche Mengen geordert. Das Kaufinteresse für Blockbutter ist kurz nach dem Jahreswechsel wieder angesprungen. Bei den Werken gehen höhere Anfragen ein als erwartet. Anscheinend wurde in der Hoffnung auf günstige Partien aus der Weihnachtsproduktion mit Deckungskäufen bis zum letzten Moment abgewartet. Tatsächlich waren über die Feiertage kleinere Mengen zu niedrigeren Preisen im Markt zu finden. Inzwischen legen die Preise aber wieder zu, Hand in Hand mit den Preisen für Industrierahm, die ebenfalls wieder anziehen. Die Notierung in Kempten wurde am 8. Januar 2025 mit 7,25 bis 7,60 Euro/kg festgestellt und damit höher als jemals zuvor am Jahresanfang.
Feste Lage beim Schnittkäse
Am Markt für Schnittkäse wird über eine für die Jahreszeit feste Lage berichtet. Über die Feiertage sind dem Vernehmen nach höhere Mengen geordert und ausgeliefert worden als im Vorfeld erwartet. Auch aktuell gehen aus dem Lebensmitteleinzelhandel bereits wieder lebhafte Bestellungen ein. Auch die Lieferungen an die Industrie werden als gut beurteilt. Die Exporte nach Südeuropa verlaufen der Jahreszeit entsprechend. Mit Drittländern wurden verschiedene Kontrakte geschlossen, die planmäßig abgewickelt werden. Die Preise für Schnittkäse und auch für Mozzarella stabilisieren sich derzeit, werden aber weiter als uneinheitlich eingeschätzt. Die niedrigeren Gebote von Käuferseite haben sich im Markt dem Vernehmen nach nicht durchgesetzt. Die Preisdiskussionen haben nachgelassen und es wird von einer Stabilisierung am Spotmarkt berichtet.
Magermilchpulver uneinheitlich
Die Aktivitäten am Markt für Magermilchpulver waren in den vergangenen Wochen durch die Weihnachtsfeiertage, den Jahreswechsel und den Drei-Königs-Tag geprägt und damit ruhiger als üblich. Es sind aber dennoch eine Reihe von Abschlüssen zu Stande gekommen. Bei den Werken gehen immer wieder sehr kurzfristige Anfragen ein. Offensichtlich warten die Einkäufer teilweise sehr lange ab. Dies dürfte ein Indiz für die hohe Unsicherheit sein, die im Markt besteht. Generell ist festzustellen, dass weniger langfristige Verträge abgeschlossen werden als in der Vergangenheit. Für das erste Quartal berichten die Werke aber dennoch über eine gute Auftragslage.
Unsicherheiten für den Handel
Zu hoffen ist, dass der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg den Export von Milchprodukten insgesamt nicht zu sehr ausbremsen wird. Auf der Homepage des Bundesministeriums (BMEL) heißt es zu MKS Anfang dieser Woche: „Im EU-Binnenmarkt ist der Handel aus MKS-freien Gebieten in Deutschland weiter möglich – die sogenannte Regionalisierung. Beim Handel mit Drittstaaten setzen wir alles daran, rasch wieder den Export in möglichst viele Märkte zu ermöglichen…“. Eine Gefahr für den Handel droht auch vonseiten der künftigen US-Regierung wegen angekündigter Zölle. Dazu heißt es im Bericht der Kemptener Börse: „Sollten die angekündigten Veränderungen in der Außenhandelspolitik so umgesetzt werden, hat dies auch Einfluss auf das Exportverhalten bei den Milcherzeugnissen.“
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