Sojaschrotpreise im 4-Jahres-Tief
Zum Jahreswechsel 2024/25 wurde an der Südwestdeutschen Warenbörse in Mannheim für 44/7-Schrot zur prompten Lieferung ein Großhandelspreis bei 358 Euro/t notiert. Aktuell in der Kalenderwoche 6 Anfang Februar sind es noch 355 Euro/t.
von Werner Schmid, LEL Schwäbisch Gmünd Quelle Werner Schmid, LEL Schwäbisch Gmünd erschienen am 05.02.2025Terminware mit Lieferziel März/April´25 notiert bei 350 Euro/t. NON-GMO EU-Ware wird in Mannheim auf Termin bei 485 Euro/t genannt. Zuletzt wurden solche Werte im Herbst/Winter 2020 aufgerufen. Die Erzeugereinkaufspreise im Süden Deutschlands reagieren auf diese Entwicklung mit Verzögerung. Die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) nannte im Januar für 43/44er-GMO-Schrot Erzeugereinkaufspreise um 415 Euro/t. Für 48er-GMO-Schrot wurden 450 Euro/t genannt. Lediglich für NON-GMO Ware werden weiter hohe Erzeugereinkaufspreise gesehen. 44er-NON-GMO-Schrot kostet in Bayern um 587, in Baden-Württemberg 600 Euro/t. 48er-NON-GMO-Schrot liegt rund 25 bis 30 Euro/t darüber.
Versorgungslage ist gut
Laut Einschätzung der Ernte 2024/25 durch das US-amerikanische Agrarministerium (USDA) im Januar soll die Sojabohnenernte mit 424,3 Mio.t so hoch ausfallen wie nie zuvor. Die Bestände wachsen auf einen Spitzenwert von 128,4 Mio.t. Das USDA hat zwar seine Schätzungen etwas abwärts korrigiert, aber die Versorgung der Saison 2024/25 bliebe dennoch hervorragend. Und inzwischen werden die hohen Erwartungen an die südamerikanische Ernte immer wahrscheinlicher. Auch die europäische Sojaernte 2024 fiel nach den Dezemberzahlen der Donau Soja Association mit 13,05 Mio.t (EU27: 2,76) so hoch aus wie nie zuvor.
US-Handelspolitik verunsichert die Märkte
Schwächere Rohölpreise drücken zudem auf die Ölsaatenkurse. Preisstützend wirkt der schwache Euro. Er verteuert den Import von Sojabohnen und –schrot. Und Trockenheit bereitet den argentinischen Bauern im Moment Sorgenfalten, was wiederum die Sojabohnenkurse in den USA stützt. Für Unruhe sorgt US-Präsident Donald Trump. Ungewissheit über seine Zollpolitik, vor allem in Richtung China und EU, ließ die Sojabohnen in den zurückliegenden Wochen um rund zehn Prozent zulegen.
Tipp für die Vermarktung: Aktuell befinden sich die Sojaschrotpreise auf einem seit langem nicht mehr gesehenen moderaten Niveau. Terminware ist (noch) nicht teurer. Beobachten Sie den Markt und denken Sie darüber nach, im Rahmen des Risikomanagements, Schrotkäufe, auch auf Termin, zumindest in Teilen zu tätigen.
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