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Sommergetreide

Unkrautbekämpfung einplanen

Ein erfolgreicher Start in den Sommergetreideanbau erfordert eine gezielte Unkrautbekämpfung. Unter günstigen Bedingungen kann der Striegel unerwünschte Pflanzen effektiv beseitigen und gleichzeitig den Bestand stärken. Doch nicht jede Fläche ist dafür geeignet – besonders schwache oder ungleichmäßige Bestände sollten mit Bedacht behandelt werden.

von Dr. Jonathan Mühleisen, Pflanzenschutzdienst am Regierungspräsidium Stuttgart erschienen am 31.03.2025
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Bei einem dichten Kulturbestand mit mäßigem Unkrautbesatz und entsprechenden Bodenverhältnissen kann in Sommergetreide mit der mechanischen Unkrautbekämpfung eine gute Wirkung erzielt werden. Der Striegel beseitigt Ungräser und Unkräuter durch Verschütten oder Freilegen der jungen Pflanzen. Gute Ergebnisse sind bei sonnigem und windigem Wetter zu erwarten, da dann die unerwünschten Pflanzen rasch vertrocknen. Die Bodenoberfläche sollte eben und zum Striegelzeitpunkt unbedingt abgetrocknet und schüttfähig sein. In Sommergerste, die das Striegeln nicht so gut verträgt, ist auf unkrautarmen Flächen sogar ein Verzicht auf eine Unkrautbekämpfung möglich.

Ein Striegeleinsatz wird nicht empfohlen bei schwachen Beständen, wo die Aussaat suboptimal war (z. B. Saattiefe uneinheitlich) oder es durch Auffrieren von tonigen Böden zu Pflanzenausfällen kam. Der Striegel führt immer zu Schäden, teilweise auch Ausfällen bei Kulturpflanzen. Starke Bestände können das kompensieren und profitieren häufig auch vom Striegel (bessere Belüftung, Mineralisierung), aber bei ohnehin dünnen Beständen kann es zu Ertragseinbußen kommen. Auch bei erwarteten Temperaturen unter -5 °C sollte kein Striegeleinsatz erfolgen, sondern lieber noch abgewartet werden, um die Erholung der Pflanzen nach dem Striegeln nicht zu gefährden.

Ab drei Blättern kontrollieren

In jedem Fall sollten die Bestände ab dem 3-Blattstadium (BBCH 13) auf vorhandene Ungräser und Unkräuter kontrolliert werden. Der Einsatz vieler Herbizide ist nur bis zum Ende der Bestockung (BBCH 29) des Sommergetreides möglich. Die Auswahl der Mittel ist in Abhängigkeit von den vorhandenen Unkräutern zu treffen (siehe Broschüre „Integrierter Pflanzenschutz 2024 – Ackerbau und Grünland“, Tabelle 21 und 22, Seiten 54 bis 57). Die beste Wirkung ist bei Behandlungen im Auflauf der Unkräuter zu erzielen.

Im Geltungsbereich von IPSplus kann die Wahlmaßnahme „A 5.2w Anwendung selektiver Herbizide“ erfüllt werden. Das Anlegen eines Spritzfensters pro Bewirtschaftungseinheit (diese kann aus mehreren Schlägen bestehen) ist im Geltungsbereich von IPSplus Pflicht. Das Spritzfenster darf auch am Rand und im Vorgewende angelegt werden, jedoch wird nach wie vor die Anlage in einem möglichst homogenen und für die Bewirtschaftungseinheit repräsentativen Bereich empfohlen, da die Aussagekraft dann einfach höher ist.

Das Spritzfenster muss eine Länge von mindestens 10 Metern sowie eine Breite von mindestens 2 Teilbreiten des Spritzbalkens (mindestens 5 Meter) haben. Bei Herbiziden kann man anhand des Spritzfensters gut erkennen, wie stark eine Anwendung auch die Kulturpflanzen „zwickt“. Daher empfiehlt es sich für engagierte Ackerbauern auch außerhalb des Geltungsbereichs von IPSplus ein Spritzfenster anzulegen, um aus Erfahrungen und Beobachtungen für die Zukunft zu lernen.

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