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Pflanzenbau-Tipps vom Profi

Präzises Timing bei der Maisbehandlung

Diese Woche dreht sich alles um die Unkrautbehandlung in Mais, Getreide und Soja.

von Dr. Jochen Brust, PLANTeco erschienen am 10.06.2024
Bei späten Herbizidbehandlungen im Mais ist auf die Verträglichkeit der eingesetzten Produkte zu achten. © Jochen Brust
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Die Unkrautbekämpfung in Mais sollte bis etwa zum Sechs-Blatt-Stadium abgeschlossen sein, da sich danach die Struktur der Wachsschicht auf den Maisblättern verändert und die Verträglichkeit gegenüber vielen Herbiziden abnimmt. Erfolgt die Unkrautbekämpfung aufgrund von Terminproblemen oder ungünstigen Witterungsbedingungen wie zum Beispiel Nässe erst nach dem Sechs-Blatt-Stadium, kann auf relativ breit wirksame und gut verträgliche Maisherbizide wie zum Beispiel Dicamba oder Tritosulfuron zurückgegriffen werden. Dicamba hat unter anderem eine sehr gute Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz, Ackerkratzdistel, Ackerwinde, Amarant, Flohknöterich, Franzosenkraut, Gänsefuß, Klettenlabkraut, Schwarzer Nachtschatten, Vogelmiere und Windenknöterich.

Ackerfuchsschwanz bearbeiten

Wenn Sie in Ihrem Anbausystem aufgrund winterungslastiger, einseitiger Fruchtfolgen, langjährig reduzierter Bodenbearbeitung sowie monotoner Herbizidanwendung immer mehr Probleme mit hohen Besatzdichten von Ackerfuchsschwanz haben, sollten Sie möglicherweise das Management Ihrer Flächen im Spätsommer überdenken und neu justieren. Bodenbearbeitung nach dem Drusch von Wintergetreide führt dazu, dass diesjährige Ackerfuchsschwanz-Samen in die sekundäre Keimruhe fallen und dann mehr als fünf Jahre ihre Keimfähigkeit erhalten können. Liegen die Samen dagegen im Spätsommer an der Bodenoberfläche, kann ihre Keimfähigkeit bereits nach circa zwei Monaten unter fünf Prozent sinken, was zu einer deutlichen Abnahme der Populationsdichte führt.

Nachtschatten in Soja

Schwarzer Nachtschatten ist ein wärmeliebendes Unkraut, das hauptsächlich in Kartoffeln, Mais und vermehrt in Soja vorkommt. Seine weißen Blüten mit den gelben Staubgefäßen (ähnlich wie bei der Kartoffel) fallen schnell ins Auge. Da er erst Ende Mai bis Mitte Juni keimt, ist er selbst von Bodenherbiziden nur schwer zu erfassen und führt in spät deckenden Kulturen zu teilweise erheblicher Spätverunkrautung. Im Sojaanbau können die fleischigen Früchte die Ernte unmöglich machen, da sie das Erntegut verfärben und bei hohen Beständen die Dresch- und Förderorgane des Mähdreschers verstopfen. Die Bekämpfung von Schwarzem Nachtschatten in Soja kann unter anderem mit den Produkten Spectrum im Vorauflauf oder Clearfield Clentiga im frühen Nachauflauf erfolgen.

Integrierter Schutz gegen Trespe

Trespen sind vor allem bei pflugloser Bestellung und hohem Winterungsanteil ein potenzielles Problem. Verhindern Sie den Eintrag keimfähiger Samen durch rechtzeitiges Mähen oder Mulchen der Feldränder. Ist es bereits zu einer Einschleppung gekommen, sollten die betroffenen Flächen mit einem Sicherheitsabstand gepflügt werden, da die überwiegende Zahl der Samen im Folgejahr nicht mehr keimfähig ist. Bei großflächigem Trespenbesatz ist die Fruchtfolge anzupassen und der Anteil der Sommerungen zu erhöhen. Vor dem Anbau ist eine wirksame chemische (Glyphosat) oder mechanische Trespenregulierung unerlässlich. Bei Winterungen sollte, wenn möglich, eine selektive Regulierung im Bestand erfolgen.

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