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Asiatische Hornisse

Das kann getan werden

Die aus Südostasien stammende invasive Hornissenart breitet sich weiter in Baden-Württemberg aus. Die tatsächlichen Folgen für die Imkerei und den Obst- und Weinbau in Baden-Württemberg sind schwer vorauszusagen. Wichtig ist es, die Vermehrung der Asiatischen Hornisse zu reduzieren. Das Frühjahr eignet sich hierfür besonders.

von Dr. Carolin Rein, Landesanstalt für Bienenkunde erschienen am 20.05.2025
Die charakteristischen Merkmale der Asiatischen Hornisse sind ihr dunkler Körper und die schwarz-gelben Beine. Die heimische und geschützte Europäische Hornisse hat einen gelben Hinterleib mit schwarzen Binden und Punkten sowie rotbraune Beine. © DKeith/Shutterstock.com
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Die Asiatische Hornisse Vespa velutina hat sich im vergangenen Jahr weiter ausgebreitet. Allein in Baden-Württemberg wurden über 1400 Nester gemeldet und mehr als 3300 Einzeltiere gesichtet. Gerade jetzt im Frühjahr sollten daher die Augen nach Jungköniginnen der Asiatischen Hornisse und Gründungsnestern offen gehalten werden, um diese frühzeitig abzufangen und die Nester vor dem Schlupf der Arbeiterinnen zu entfernen.

Damit kann bereits in der Nestgründungsphase in die Vermehrung der Asiatischen Hornisse eingegriffen und somit vermieden werden, dass die Tiere große, schwer erreichbare und zum Teil mit hohem Gefährdungspotenzial behaftete Sekundärnester aufbauen. Da sich die Gründungsnester immer an geschützten Stellen und sehr häufig im urbanen Raum befinden, ist die Sensibilisierung und Wachsamkeit der Bevölkerung gefragt.

So können Sie mithelfen

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Einzeltiere und Nester sollten zur Verifizierung unbedingt an die Meldeplattform der LUBW gesendet werden. Die Landesanstalt für Bienenkunde überprüft, ob es sich bei der Meldung tatsächlich um eine Asiatische Hornisse oder deren Nest handelt. Bei einer Verifizierung werden Sie hierüber sowie über die weiteren Schritte informiert. Ihre Meldungen tragen dazu bei, die Verbreitung der invasiven Art rasch zu erkennen und zu dokumentieren.

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Mithilfe der Locktopfmethode können gezielt weitere Königinnen in der Umgebung angelockt, abgefangen und getötet werden. Töten Sie Tiere nur, wenn Sie diese eindeutig von anderen Insekten unterscheiden können. Bitte fotografieren Sie das Tier und stellen Ihren Fund in die Meldeplattform ein. Das Aufstellen von Fallen zum Abtöten von Asiatischen Hornissen ist verboten, da solche Fallen nicht selektiv wirken und heimische sowie geschützte Insekten gefangen werden.

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Wird ein sogenanntes Embryonalnest (nur Königin ohne Arbeiterinnen) entdeckt, bietet es sich an, dieses nicht sofort zu entfernen. Denn häufig versuchen fremde Königinnen Nester zu übernehmen, was zu Kämpfen zwischen den Tieren und zur gegenseitigen Tötung führt. Somit kann sich die Anzahl der Königinnen auf natürlichem Wege reduzieren. Spätestens nach der Verdeckelung der ersten Brut sollte das Nest mit Königin jedoch durch Überstülpen zum Beispiel eines Schraubglases entfernt werden. Anschließend ist das Glas mit Inhalt drei Tage lang bei -18°C Grad einzufrieren.

Das kann im Sommer und im Herbst getan werden

Im Mai schlüpfen die ersten Arbeiterinnen, das Nest wird weiter ausgebaut (Primärnest) und erreicht etwa die Größe eines Handballs. Ab Juli/August wird in der Regel an einem anderen Standort ein neues, größeres Sekundärnest gebaut. Dieses kann im Durchmesser bis zu einem Meter groß werden. Häufig hängen diese in Baumkronen, treten aber auch in Bodennähe, in Hecken oder in Gebäuden auf.

Bitte melden Sie Funde weiterhin, aber entfernen Sie die Nester nicht selber. Das ist aufgrund der hohen Anzahl an Tieren zu gefährlich.

Imkerinnen und Imker aufgepasst

Im Sommer und vor allem im Herbst, wenn alle Tätigkeiten an den Bienen abgeschlossen sind, ist es wichtig, die Bienenvölker im Blick zu behalten und zu beobachten, ob die Asiatische Hornisse am Bienenstand auftritt. Ist dies der Fall, sollten schleunigst Schutzmaßnahmen wie Schutzgitter und Maulkörbe an die Völker angebracht werden.

Vermeintlich durch die Asiatische Hornisse geschädigte Bienenvölker sollten an den Bienengesundheitsdienst des CVUA Freiburg oder STUA Aulendorf zur Untersuchung eingesendet werden.

Einen Locktopf herzustellen ist einfach: Man braucht ein Schraubglas mit Deckel, einen Docht aus gefaltetem Küchentuch oder Leinen und einen Lockstoff aus ein Drittel Bier, ein Drittel süßem Wein und ein Drittel Sirup. Den Docht durch das Loch im Deckel ziehen, er sollte bis auf den Boden reichen. 
Einen Locktopf herzustellen ist einfach: Man braucht ein Schraubglas mit Deckel, einen Docht aus gefaltetem Küchentuch oder Leinen und einen Lockstoff aus ein Drittel Bier, ein Drittel süßem Wein und ein Drittel Sirup. Den Docht durch das Loch im Deckel ziehen, er sollte bis auf den Boden reichen.  © Carolin Rein/Landesanstalt für Bienenkunde
Europäische und Asiatische Hornisse unterscheiden sich in verschiedenen Merkmalen. Mehr Sicherheit in der Bestimmung bietet das Melden der Funde über die Meldeplattform der Landesanstalt für Umwelt.
Europäische und Asiatische Hornisse unterscheiden sich in verschiedenen Merkmalen. Mehr Sicherheit in der Bestimmung bietet das Melden der Funde über die Meldeplattform der Landesanstalt für Umwelt. © Carolin Rein/Landesanstalt für Bienenkunde
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