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Antibiotikaeinsatz

Putenhalter stellen sich den Herausforderungen

Eine Studie zum Einsatz von Medikamenten in Nordrhein-Westfalen belegt, dass es in der Putenmast Verbesserungsbedarf gibt.
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Der dritte Fachbericht zum Einsatz von Medikamenten in der Tierhaltung in Nordrhein-Westfalen beruht auf Erhebungen in Putenmastbetrieben, die vom 1. Januar bis 30. November 2013 vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in Nordrhein-Westfalen durchgeführt wurden. Nach Angaben des LANUV-Präsidenten Dr. Thomas Delschen konnten in der Untersuchung die Daten von 516 Durchgängen in Aufzucht- und Mastbetrieben ausgewertet werden, womit der Gesamtbestand von 1,3 Mio. Puten in Nordrhein-Westfalen weitgehend erfasst wurde. Bei insgesamt 479 Durchgängen oder 92,8 % kam es zu einer Antibiotikagabe. In den Kombibetrieben mit Aufzucht und Mast wurden die männlichen Tiere im Schnitt 6,8-mal behandelt, die weiblichen Puten 5,1-mal. Die Dauer der Behandlung lag im Mittel bei 4,6 Tagen. Über alle Haltungsformen und Therapien hinweg kamen insgesamt 22 Wirkstoffe zum Einsatz, wobei Benzylpenicillin der häufigste war.

Als problematisch beurteilt das Düsseldorfer Agrarressort mit Blick auf die Resistenzbildung, dass sich unter den vier am meisten verabreichten Wirkstoffen mit Colistin und Enrofloxacin zwei Substanzklassen befanden, die für den Menschen als Reserveantibiotika große Bedeutung haben. Bemängelt wurde auch, dass bei etwa einem Drittel der Wirkstoffeinsätze in Deutschland nicht zugelassene Präparate eingesetzt worden seien, was normalerweise lediglich im Falle eines Therapienotstandes über eine Umwidmung von Arzneimittel möglich sei.

Dass man das Problem erkannt habe und entsprechend handle, legte der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Putenerzeuger (VDP), Thomas Storck, bereits im Vorfeld der Vorstellung dieses Berichtes dar und betonte: „Wir arbeiten intensiv an Lösungen, die sich bereits in den kommenden Monaten positiv auswirken werden“. Der VDP-Vorsitzende verwies auf die Teilnahme der Putenbranche am Antibiotikamonitoringsystem der Qualität und Sicherheit GmbH (QS), das bereits lange vor den staatlichen Stellen mit der Erfassung von Daten begonnen habe. Gemeinsam mit den Tierärzten hätten die Halter durch das frühzeitige „Benchmarking“ innerhalb des QS-Systems schon jetzt die Möglichkeit, Verbesserungspotenziale auszuloten. 

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