Riesenauswahl aus 270 Zuchttieren
Es liegt schon lange zurück, dass eine März-Auktion in Kempten ein solch üppiges Zuchtviehangebot vorzuweisen hatte. Sicherlich gerade recht zum Ende der Milchquotenregelung und der deshalb schon auf den letzten Auktionen spürbar angezogenen Nachfrage nach Jungkühen. Die zahlreichen Kaufinteressenten hatten jedenfalls beste Auswahlmöglichkeiten.Aufgetrieben waren 20 Stiere, 7 Kühe, 199 Jungkühe und 44 weibliche Zuchtkälber.
- Veröffentlicht am
Nicht nur Jungkühe sind momentan sehr gefragt, auch Deckstiere lassen sich zur Frühjahrszeit gut absetzen. Das Angebot war mit 20 aufgetriebenen Stieren wie schon bei der Vorauktion sehr umfangreich, wobei hinsichtlich der Qualität in letzter Zeit immer wieder das allgemein hohe Zuchtwertniveau auffällt, das in vorgenomischer Zeit kaum Besamungsstiere erreichten. Bezüglich Fundament und Entwicklung zeigten die Kandidaten durchschnittliches Niveau. Wie gefragt Deckstiere waren, das zeigte sich am Ende beim Schnittpreis, der sich mit 1618 Euro um 237 Euro über der Vorauktion platzierte. Sogar 3er-Stier wurden vereinzelt noch für über 2000 Euro gehandelt. Den Spitzenpreis erzielte mit 2360 Euro ein Puck-Sohn aus einer Juleng-Tochter, gezüchtet von Ralf Gässler, Unterreitnau-Eggatsweiler, der von Hans Groß, Lauben vorgestellt wurde. Mit einem genomischen GZW von 127 und +1080 kg zeigte er ein beachtliches Leistungsniveau. Fünf Stiere wurden nach Belgien verkauft.
Starker Auftrieb an Jungkühen
Kaum jemand hätte damit gerechnet, dass das Angebot an Jungkühen kurzfristig derart gesteigert wird. Prognosen gingen eher davon aus, dass Jungkühe nach Wegfall der Quote jetzt vermehrt selbst gemolken werden. Die Braunviehzüchter der AHG sind aber offensichtlich in der Lage sehr kurzfristig auf Angebotsnachfragen zu reagieren. Ältere Kühe werden dann gegebenenfalls noch etwas länger gemolken. Jedenfalls waren 199 Jungkühe aufgetrieben, so viele wie schon lange nicht mehr. Und auch für die nächsten Auktionen deuten sich ähnliche Auftriebszahlen an. Allerdings nutzten die zahlreichen Kaufinteressenten diese Angebotsfülle auch und wählten sehr selektiv aus. So waren mehrere Tiere zum Schluss mit Defiziten in der Milchmenge oder Melkbarkeit nicht mehr verkäuflich. Andererseits wurde in der Spitze aber wieder mehrmals die 2000 Euro-Marke geknackt und 43 Jungkühe in Wkl. 1 und 2+ waren Ausdruck der Qualität. Dennoch platzierte sich diese Auktion am Ende des Tages im Schnitt um 115 Euro unter der letztmaligen Rekordmarke. Den Tageshöchstpreis erzielte mit 2340 Euro erneut die Spitzenjungkuh der letzten Auktion, die von Hubert Epp, Herbisried aufgezogene Jusch-Tochter von Alban Immle, Ebersbach, die von der Allgäuer Jungzüchtergemeinschaft, wie berichtet, zunächst als Hauptpreis für die Jungzüchterschau ersteigert wurde. Aufgrund der Verschiebung der Jungzüchterschau auf den Herbst kam sie nochmals zum Verkauf und ging diesmal nach Südtirol. Ein auffallend hoher Anteil der Jungkühe blieb im Zuchtgebiet. Zehn Käufer ersteigerten vier und mehr Jungkühe.
Ähnlich gefragt wie vor drei Wochen waren wiederum die weiblichen Zuchtkälber. Aus einem umfangreichen Angebot von 44 Tieren konnten die Käufer das passende auswählen. Mit 359 Euro wurde fast exakt derselbe Schnittpreis erzielt wie bei der Vorauktion, Spitzenpreise gingen bis 560 Euro. Neun Kälber gingen Richtung Norden.
Kategorie
Tiere verkauft
Durchschnitt
Spanne in Euro
Deckstiere
19
1618
980-2360
Kühe
4
1270
1160-1420
Jungkühe
156
1596
820-2340
Kuhkälber
39
359
120-560
Nutzjungkühe
14
1372
880-1840
Nutzkuhkälber
2
255
250-260
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.