An der Tauber vertrocknet - an der Riss überschwemmt
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Die laufende Getreideernte bringt an den Tag, was die Landwirte längst zu spüren bekommen: Im Landkreis Tauberbischofsheim hat es von April bis Juni zu wenig geregnet, Bauern und Getreidehandel rechnen dort mit Mengeneinbußen von mindestens 20 Prozent. Während in Nordbaden der Dinkel im Frühjahr vor Durst die Blätter einrollte, stand das Getreide in Oberschwaben häufig im Wasser. Jetzt klagen die Bauern im Süden des Landes über eine Mückenplage.
Die aktuelle LTZ-Erhebung zeigt, dass im Landkreis Tauberbischofsheim dieses Jahr von Anfang April bis Ende Juni gut 50 Prozent weniger Regen fiel als in anderen Jahren üblich. Zum Vergleich zieht die Fachbehörde die Jahre 2012, 2013 und 2014 heran. Was an der Tauber fehlte, das kam - überspitzt formuliert - an der Riss herunter. Im Landkreis Biberach wurde im gleichen Zeitraum gut 40 Prozent mehr Niederschlag gemessen als in den drei Jahren zuvor.
Nicht nur im äußersten Norden und Süden des Landes war der Regen ungleich verteilt. In den Kreisen Mosbach, Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe und Ludwigsburg liegt das Niederschlagsdefizit zwischen 39 und 31 Prozent. Dagegen meldeten die amtlichen Regenmesser in den Kreisen Ravensburg, Waldshut, Konstanz, Friedrichshafen, Heidenheim, Donaueschingen und Sigmaringen ein Niederschlagsplus zwischen 22 und 35 Prozent.
Die LTZ-Übersichten im Anhang (Defizite_Niederschlag_..._2015.pdf) machen auf den ersten Blick die Regenverteilung im Land deutlich: Die statistischen Zahlen sind anschaulich unterlegt mit Farben von dunkelrot für staubtrocken über gelb und grau mit mäßigen Unterschieden bis hin zu dunkelblau für platschnass.
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