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Saatgutmarkt

Soja hat den Zenit erreicht

Bleiben die Auswinterungen im Rahmen, dürften heimische Vermehrungen für den Saatgutbedarf bei Getreide und Leguminosen im Frühjahr in Baden und Württemberg ausreichen. Bei Klee und Gräsern ist die Versorgung im Südwesten nicht so gleichmäßig.
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So kalt und trocken zeigte sich der Winter im Südwesten seit Jahren nicht mehr. Zwar liegen Wintergetreide und -raps meist unter einer schützenden Schneedec ke. Doch zumindest der Raps kam nicht immer optimal in den Winter. Insofern ist offen, ob die Ölfrucht die eiskalte Jahreszeit überlebt oder hie und da einer Neuansaat weichen muss. Generell erwartete der Agrarhandel in Baden-Württemberg bis Ende vergangener Woche keine ausgeprägten Auswinterungsschäden. Die befragten Saatgutkaufleute rechnen mit gut ausreichenden heimischen Vermehrungen zur Frühjahrssaat von Sommergetreide und Leguminosen.

Zuckerrüben gewinnen Fläche

Der Mais hat eine Ausnahmestellung im Frühjahrssortiment. Seine Verkaufssaison beginnt bereits Ende September, bis Weihnachten sind 80 Prozent des erwarteten Saatguts gehandelt. Die Qualität des Saatguts sei in Ordnung, die Preise im Schnitt nicht höher als im Vorjahr. Für Spätentschlossene ist nicht mehr jede Sorte vorrätig. Insgesamt soll die Anbaufläche im Land stabil bleiben. Verschiebungen gebe es möglicherweise innerhalb der Kultur. In Zuckerrübenlagen dürfte der Mais etwas Fläche an diese Hackfrucht verlieren.

Bei der Sommer(brau)gerste werden ebenfalls nahezu unveränderte Flächen erwartet; lediglich in Zuckerrübenregionen könnte es Einbußen geben. Die Qualität des Z-Saatguts sei in Ordnung, heimische Vermehrungen reichlich, mit Ausnahme der neuen Sorte Avalon. Die Saatgutpreise könnten leicht steigen, die Verhandlungen laufen noch. Die Keimfähigkeit der anerkannten heimischen Partien (Z-Saatgut) liegt im Schnitt bei 97 Prozent. Saatgutexperten raten nachbauenden Landwirten, frühzeitig eine Keimprobe anzulegen, da die Keimfähigkeit aus der Ernte 2016 nicht überall optimal sein soll.

Beim Hafer gelten im Grunde die gleichen Aussagen wie bei der Sommergerste. Heimisches Saatgut gibts reichlich, die Keimfähigkeit der anerkannten heimischen Ware erreicht im Schnitt gute 91,5 Prozent. Die Saatgutpreise können ebenfalls um ein oder zwei Prozent leicht steigen, ein weiterer Anbaurückgang stehe nicht an: „Die Talsohle des Haferanbaus dürfte im Land erreicht sein“, sagte ein Kaufmann aus dem Raum Stuttgart.

Mit einem nennenswerten Bedarf bei Sommerweizen sei lediglich bei erheblichen Auswinterungen zu rechnen. Dann könnte das Saatgut knapp werden. Müsste die Ware überregional beschafft werden, wirken sich diese zusätzlichen Frachtkosten spürbar auf der Rechnung aus.

Ackerbohnen knapper

Für die Leguminosen Erbsen und Sojabohnen sei genug Saatgut aus heimischen Vermehrungen vorrätig. Die Anbauflächen sollen nicht weiter steigen. Bei Erbsen ist nicht mehr jede Wunschsorte erhältlich. Zudem gab es bei Erbsen wegen Käferbefalls höhere Aberkennungen. Die Keimfähigkeit des anerkannten Saatguts liegt bei guten 91 Prozent. Die Saatgutpreise werden in etwa auf Vorjahreshöhe erwartet. Eher knapp sind Ackerbohnen wegen teilweiser Keimfähigkeitsprobleme. Wunschsorten sind möglicherweise übergebietlich zu beschaffen. Dieses Saatgut wäre teurer als heimische Vermehrungen.

Bei Klee und Gräsern waren die Aussagen des Handels nicht einheitlich. Teils werden ausreichende Saatgutmengen, teils ein knappes Angebot erwartet. Beim Rotklee etwa habe sich das Angebot verbessert, aber tetraploide Sorten bleiben knapp und teuer. Die einjährigen Alexandriner und Perser Klee sollen ebenfalls knapp und teuer bleiben.
Bei den Gräsern seien einjähriges Weidelgras, Welsches Weidelgras, Knaulgras und Wiesenschwingel knapp und hochpreisig. Beim Deutschen Weidelgras waren die Aussagen gegenläufig: mal hieß es, es wird teurer, mal preiswerter.

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