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Mitgliederversammlung tierische Erzeugnisse e.V.

Tierhalter wollen sich besser vernetzen

Mit dem so genannten „My Farmers“ Programm will die VG/VZ-Gruppe ihre Schlagkraft erhöhen und Fehlerrisiken senken. An Hand der Daten über die Betriebe und deren Haltungsformen soll sichergestellt werden, dass sich mit der Tierhaltung weiter Geld verdienen lässt. Das berichtete VZ-Geschäftsführer Dr. Sebastian Hill auf der Mitgliederversammlung der Marktgemeinschaft tierische Erzeugnisse e.V. am 4. Dezember in Ulm Seligweiler.
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VZ-Geschäftsführer Dr. Sebastian Hill setzt auf eine bessere Vernetzung und Digitalisierung der Daten aller Mitgliedsbetriebe als Antwort auf die immer höheren Anforderungen des Lebensmittelhandels an die Tierhalter.
VZ-Geschäftsführer Dr. Sebastian Hill setzt auf eine bessere Vernetzung und Digitalisierung der Daten aller Mitgliedsbetriebe als Antwort auf die immer höheren Anforderungen des Lebensmittelhandels an die Tierhalter. Borlinghaus
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VZ-Geschäftsführer Dr. Sebastian Hill beleuchtete die Möglichkeiten, wie Erzeuger und Vermarkter mit den Anforderungen des Lebensmittelhandels am besten klar kommen können. Es gehe um die Weiterentwicklung der Initiative Tierwohl mit der Rückverfolgbarkeit der ganzen Kette, um ein staatliches Tierwohl-Label und um das Schaffen von Vertrauen durch mehr Transparenz. „Hier spielt der Haltungskompass mit den Stufen eins bis vier eine ganz wichtige Rolle“, so Hill.

Haltungskompass gewinnt an Bedeutung

Grundlage für den Haltungskompass seien die Daten über die Produktion: Was füttern Sie? Haben Ihre Tiere einen Auslauf? Diese Daten seien unerlässlich und müssten zuverlässig gepflegt werden. Dazu will man neue Datenbanken und digitale Vernetzungssysteme aufbauen. An Hand dieser Daten könne die Marktgemeinschaft dann ihrerseits Kundenanfragen seriös beantworten. Hill zeigte sich überzeugt, dass es sich lohnt, dieses softwaregestützte Datenmanagment-System aufzubauen. " Wir als VG/VZ-Gruppe haben die kritische Größe." Er erhofft sich daraus auch Chancen, weiter wachsen zu können. Entsprechend habe man in die EDV investiert. Auf dem Prüfstand steht gerade das gesamte Warenwirtschaftssystem, um die VZ/VG fit zu machen für die Zukunft.

Daten werden vernetzt und breit genutzt

Im Mittelpunkt stehe das so genannte „My Farmers“ Programm, so Dr. Hill. Es wurde auf den Haltungskompass angepasst und weiterentwickelt. Hier seien alle Infos über die landwirtschaftliche Produktion gespeichert, es zeige zum Beispiel an, an welchen Qualitätsprogrammen der Landwirt teilnimmt, welchen Salmonellen-Status der Betrieb hat und vieles mehr. So gibt es auch eine App, über die man die individuellen Schlachtdaten zu den Tieren abrufen kann. Verknüpft werden die Daten mit der Logistik und der Kontierung. „Wir wollen hier eine Spitzenposition in Deutschland einnehmen“, gab sich Hill selbstbewusst. Dieser Innovationsschub komme sowohl der VZ intern als auch ihren Mitgliedern und nach außen voll zu gute. Verlässliche Daten sind gefragt, um dann eine solide Verhandlungsgrundlage mit den Kunden aufbauen zu können.

Es geht um echten Mehrwert, nicht nur um Kostendeckung

„Es ist unsere Aufgabe als Genossenschaft, dass Sie für die höheren Haltungsstufen auch mehr Geld bekommen. Mehr Geld, heißt nicht nur die Kosten decken, sondern einen echten Mehrwert“, so Hill, der sich überzeugt zeigte, dass der Haltungskompass einen Mehrwert für die Betriebe nach sich ziehen werde. Zunächst müsse man die anfallenden Kosten für einzelnen Stufen neutral erfassen. Dann sieht man, ob sich die Investitionen lohnen. Noch liege der Schwerpunkt auf der konventionellen Produktion auf Stufe 1, einige wenige Betriebe seien in Stufe 3 mit dem Hofglück-Programm eingestuft oder manche auch im Bio-Bereich mit Stufe 4.

Große Herausforderungen für die ganze Branche

Und wie geht eigentlich der Schlachthof mit den Daten um? „Wir geben keine Daten raus, ohne dies vorher mit Erzeugern und Vermarkter abzustimmen“, versicherte Rolf Michelberger von Ulmer Fleisch. Der Schlachthof stehe vor den gleichen Herausforderungen wie die Vermarkter, den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden. Der Aufwand für alle Beteiligten sei enorm hoch. Deshalb bedarf es klare Rahmenbedingungen und eine gute Abstimmung in der Kette, betonte Michelberger. Er meinte: „Wir müssen die Rohware heute schon nach Programmen sortieren, jetzt kommen noch die Haltungskriterien dazu. Die einzelnen Chargen werden nicht größer, sondern eher kleiner“, erläuterte Michelberger die Herausforderungen. Die Erweiterung auf die neuen Haltungsformen müsste man sehr strukturiert und mit Vorsicht angehen. „Wir können momentan nicht alles eins zu eins erfüllen, was die Kunden fordern“, so Michelberger. Umso wichtiger seien umfangreiche und verlässliche Daten über die bestehenden Haltungsformen.

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