Vorratsprognose für Sojabohnen drastisch gesenkt
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Die Schätzung zu den Anfangsbeständen hat das USDA gegenüber dem Vormonat um 2,4 Prozent auf 93,8 Millionen Tonnen gekürzt. Das Vorjahr, als global rekordhohe 113 Millionen Tonnen Sojabohnen zur Verfügung standen, wird damit um mehr als 17 Prozent verfehlt. Seine Produktionsschätzung hat die oberste US-Agrarbehörde, die mit ihren monatlichen Versorgungsberichten häufig deutliche Spuren an den internationalen Terminbörsen hinterlässt, ebenfalls leicht zurückgenommen. Prognostizierte 368,5 Millionen Tonnen entsprechen einer Korrektur von minus 0,3 Prozent zur Septemberprognose. Doch damit würde das Vorjahr immer noch um 9,5 Prozent übertroffen werden und es wäre zudem nach wie vor ein Rekordniveau, nach den 361,1 Millionen Tonnen in der Saison 2018/19.
Die Abwärtskorrekturen bei den Anfangsbeständen und der Erzeugung und die gleichzeitige Anhebung der Verarbeitungsprognose im Vergleich zum Vormonat haben eine deutliche Korrektur der Endbestände zur Folge. Das USDA rechnet mit nur noch 88,7 Millionen Tonnen zum Saisonende. Das wären 5,2 Prozent weniger als in der Septemberprognose, 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr sowie das niedrigste Niveau seit dem Wirtschaftsjahr 2015/16 mit 78,4 Millionen Tonnen. Es wäre außerdem kein Vergleich zu dem Rekordstand von 113 Millionen Tonnen vor noch zwei Jahren.
In der einzelstaatlichen Betrachtung stechen Anpassungen durch das USDA hervor. Für die USA wurde die Ernteprognose um mehr als eine auf 116,2 Millionen Tonnen verringert, was auf die im September in wichtigen Anbauregionen der USA zu trockenen Vegetationsbedingungen zurückzuführen ist. Chinas Sojaimporte im Wirtschaftsjahr 2020/21 wurden um eine auf 100 Millionen Tonnen angehoben. Deutlich erhöht wurde die US-Exportprognose. Die avisierten 59,9 Millionen Tonnen sind gut zwei Millionen Tonnen mehr als in der Septemberprognose und würden das Vorjahr um mehr als 14 Millionen Tonnen übertreffen. Dabei macht sich die im Vergleich zum Vorjahr größere US-Erzeugung in Kombination mit günstigen Exportaussichten bemerkbar. Denn in Brasilien ist mit Aussaat- und möglichen Ernteverzögerungen oder sogar -rückgängen zu rechnen. Der südamerikanische Konkurrent dürfte damit in der Saison 2020/21 voraussichtlich später als üblich lieferfähig werden, was die Absatzchancen der US-Amerikaner insbesondere am chinesischen Markt im Januar 2021 auf überdurchschnittlichem Niveau halten dürfte.
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