Förster warnen vor Borkenkäfer-Gefahr
Privatwaldbesitzer sollten ihre Bäume jetzt in Augenschein nehmen und auf Borkenkäferbefall kontrollieren. „Im Kreis Ravensburg sind bereits seit dem 10. Juni die ersten Bäume frisch vom Borkenkäfer befallen“, berichtet Ralf Grießer von ForstBW, Ausbildungsstelle Weißenau. Dort wurde bereits mit der Aufarbeitung der befallenen Bäume begonnen.
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Fällen, entasten, rücken und möglichst sofort verkaufen und abtransportieren heißt jetzt die Devise für die Waldbesitzer, um eine weitere Verbreitung des Borkenkäfers möglichst rasch einzudämmen. Konsequentes Handeln sei nun entscheidend, sagt Grießer. Unterstützung bei der Aufarbeitung und dem Holzverkauf gibt es bei den zuständigen Forstämtern.
Entwicklung der Käferpopulationen im Blick
Die von der Ausbildungsstelle Weißenau aufgestellten Pheromonfallen zur Beobachtung der Käferentwicklung waren zuletzt besonders stark mit Buchdrucker gefüllt, so Grießer. Das ist ein klarer Hinweis, dass der Schwärmflug der Käfer angesichts der hohen Temperaturen in den vergangenen Tagen seinen ersten Höhepunkt erreicht hat.
Holz aus dem Wald abfahren
Frischer Borkenkäferbefall ist gut am braunen, kaffeepulver-ähnlichen Bohrmehl auf den Rindenschuppen oder den Pflanzen am Boden zu erkennen. Das eingeschlagene Holz muss zügig vor dem Ausfliegen der Käfer aus dem Wald abgefahren oder mit einem Mindestabstand von 500 Metern zum nächsten Fichtenbestand gelagert werden, heißt es in einer Pressemitteilung vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Faire Preise für frisches Käferholz
Mit Blick auf die derzeitigen Engpässe bei der Versorgung mit Bauholz appelliert die bayerische Agrarministerin Michaela Kaniber an die heimischen Säger, jetzt frisches Käferholz zu fairen Preisen in der Region zu kaufen und so die Versorgung der heimischen Holzindustrie mit wertvollem Bauholz sicherzustellen. Entgegen häufiger Annahmen verfüge frisches Käferholz über nahezu identische Eigenschaften wie herkömmliches Schnittholz und ist als Material im Holzbau uneingeschränkt zulässig.
Unterstützung finden die Waldbesitzer bei den Förstern der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, den forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen und im Internet unter www.borkenkaefer.org.
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