EU-Rapsimporte unter Vorjahresniveau
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Diese Schwankungen sind neben der Rapsproduktion in der Europäischen Gemeinschaft auch von der Verfügbarkeit am Weltmarkt abhängig. Im laufenden Wirtschaftsjahr beläuft sich die europäische Rapsernte nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) auf voraussichtlich 16,9 Millionen Tonnen. Das sind zwar knapp 0,8 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr, die allerdings nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken. Allein die deutschen Ölmühlen verarbeiten über 9 Millionen Tonnen Rapssaat. Die EU-Kommission schätzt für die Saison 2021/22 einen zusätzlichen Importbedarf von 5,7 Millionen Tonnen. Das wären nur rund 150.000 Tonnen weniger als im Wirtschaftsjahr 2020/21.
Allerdings ist die Verfügbarkeit von Raps am Weltmarkt infolge der erheblichen Ernteeinbußen des Hauptlieferanten Kanada stark eingeschränkt. Daher muss bereits zu Beginn der Saison auf australische Ware zurückgegriffen werden. Bisher war Kanada ein Garant für Lieferungen in der zweiten Hälfte des Wirtschaftsjahres gewesen. Auch aus dem Vereinigten Königreich, zum Vorjahreszeitpunkt noch Mitglied der EU, werden jetzt Drittlandsimporte bezogen. Eine weitere Lücke bedeuten die verhaltenen Lieferungen aus der Ukraine. Trotz der größeren Ernte kamen von dort bislang 37 Prozent weniger Raps als im Vorjahreszeitraum. Dieses Minus konnte mit den umfangreicheren Lieferungen aus Moldawien und Serbien nur unzureichend kompensiert werden.
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