Kleine Vorräte
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Ausgehend von der Erntemenge war der Bestandsabbau insgesamt vergleichbar zu dem des Vorjahres. Hohe Sortierabgänge hätten mehr erwarten lassen. Der Blick in die Details gibt Hinweise, dass die Bestände mitunter deutlicher geschrumpft sind, als das auf den ersten Blick scheint.
Außerordentlich klein sind die Vorräte in Niedersachsen und Bayern. Im Norden fehlen gegenüber dem Vorjahr 500.000 Tonnen und im Süden 250.000 Tonnen. Die Vorräte sind dort sehr zügig abgebaut worden. Dagegen meldete Nordrhein-Westfalen einen deutlichen Zuwachs von 270.000 Tonnen.
Die Erklärung dürfte darin zu finden sein, dass im Westen Deutschlands immer mehr Verarbeitungsrohstoff angebaut und gelagert wird, der Speisekartoffelanbau aber leicht schrumpft. Außerdem spielen äußere Mängel nicht eine so große Rolle bei der Aufbereitung von beispielsweise Pommes-frites-Kartoffeln und Abgänge von 20 Prozent und mehr, wie bei Speiseware, sind zumeist die Ausnahme.
Im Vergleich der vergangenen acht Jahre sind die Vorräte an Kartoffeln klein. Abgesehen vom extremen Dürrejahr 2018 gab es nur noch 2015 etwas weniger an Ware. Regional fällt vor allem die sehr kleine Menge in Bayern ins Auge, wo der Markt allerdings noch nicht sehr stark darauf reagiert hat. Das mag mit einer besonders ungünstigen Qualitätssituation zusammenhängen.
Die aktuelle Lage am Kartoffelmarkt wird durch die Vorratsdaten bestätigt. Es gibt generell weniger Kartoffeln. Bei Speisekartoffeln trägt dazu vor allem der Anbaurückgang bei, der zum Beispiel in Niedersachsen den InVeKoS-Daten nach bei über 6 Prozent lag. Der Markt für Frittenrohstoff wird dagegen vor allem von sehr guter Produktnachfrage getrieben, so dass auch die großen Vorräte in Nordrhein-Westfalen ihre Kunden zu steigenden Preisen finden.
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