Im Fünf-Jahres-Tief
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Nach jüngsten Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) wird die globale Weizenerzeugung im Wirtschaftsjahr 2021/22 bei 778,83 Millionen Tonnen gesehen. Die Schätzung des Vormonats wurde damit um 306.000 Tonnen angehoben. Gegenüber der vorangegangenen Saison entspricht das einem voraussichtlichen Anstieg von 2,57 Millionen Tonnen auf ein Rekordhoch. Aufwärtskorrekturen gab es insbesondere in Pakistan und Argentinien. Dort dürften mit 21 und 27,46 Millionen Tonnen jeweils 500.000 und 464.000 Tonnen mehr zusammenkommen als bislang erwartet. Größere Anfangsbestände veranlassten das USDA zu der Anhebung. Demgegenüber wird die prognostizierte Erzeugung der EU mit 138,42 Millionen Tonnen rund 582.000 Tonnen unter dem Niveau der Vormonatsschätzung gesehen.
Indes wird der weltweite Weizenverbrauch in der Saison 2021/22 bei 791,08 Millionen Tonnen und damit 3,80 Millionen Tonnen über dem Niveau des Vormonats avisiert. Gegenüber dem vergangenen Wirtschaftsjahr entspricht das einem voraussichtlichen Anstieg von 8,65 Millionen Tonnen auf einen Höchstwert. Damit kann die Erzeugung das zweite Jahr in Folge den Verbrauch nicht vollständig decken. Insbesondere in Indien sieht das USDA einen höheren Verbrauch.
Der deutliche Anstieg des Verbrauchs geht zu Lasten der globalen Endbestände. Die weltweiten Vorräte wurden um 3,10 auf 278,42 Millionen Tonnen nach unten korrigiert. Das wären 12,24 Millionen Tonnen weniger als im Vorjahr und der niedrigste Stand seit fünf Jahren. In Indien dürften die Endbestände angesichts eines erhöhten Verbrauchs deutlich schrumpfen. Gleiches gilt für Russland, Brasilien, den Iran, den Irak und die Türkei. Ein voraussichtlicher Anstieg der Endbestände der Ukraine infolge des Exportstopps, in Richtung der Vereinigten Staaten, Pakistan, Marokko und der Europäischen Union kann den Rückgang lediglich in Teilen kompensieren.
Größere Korrekturen gab es indes wenig überraschend bei den Exportzahlen. Mit den aktuell avisierten 201,74 Millionen Tonnen wird das laufende Wirtschaftsjahr rund 3,09 Millionen Tonnen unter der Prognose des Vormonats und dennoch 3 Millionen Tonnen über dem Niveau des Vorjahres gesehen. Bombardierte Häfen, gestörte Handelsströme und ein historisch hohes Preisniveau für Weizen veranlassten das USDA zu der Kürzung. So dürfte die Ukraine mit 19 rund 1 Millionen Tonnen weniger liefern als bislang erwartet. Auch aus der EU-27 dürften mit 34 rund 3,5 Millionen Tonnen weniger kommen. Demgegenüber dürften Argentinien, Brasilien und Russland nach jüngsten Angaben mehr Weizen exportieren.
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