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Speisekartoffeln

Hitze und Ferien vertreiben den Appetit

Der Markt für Frischkartoffeln steckt im Absatztief.
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Die 29. Kalenderwoche startete mit für den Kartoffelkonsum feindlicher Hitze. Die Bestellungen des Lebensmitteleinzelhandels bei den Packbetrieben waren zumeist sehr vorsichtig. Hinzu kommt die Schulferienzeit, in der viele Verbraucher nicht mehr am eigenen Herd stehen und frische Kartoffeln zubereiten.

Das derzeitige Absatztief wird aber vorübergehen. Ein solches gibt es fast jedes Jahr. Unglücklich für die deutsche Frühkartoffelerzeugung ist allerdings der Zeitpunkt. Momentan sind alle Frühkartoffelregionen voll lieferfähig, und der Anschluss steht mindestens schon in den Startlöchern. Außerdem werden fast überall gute Erträge und kaum Qualitätsprobleme gemeldet. Wenn es Ertragseinbußen durch Hitze und Dürre gibt, dann bei der Herbst- und Lagerkartoffelernte, nicht aber bei Frühkartoffeln.

Last but not least ist jetzt auch noch die Zeit der marktbereinigenden Maßnahmen, wie es Vermarkter ausdrücken, in der Reste aus den Importen in Sonderaktionen im Einzelhandel geräumt werden. Die sind nicht nur wegen des Mengenwettbewerbs ein Problem, sondern auch wegen der dafür geltenden Preise.
Die Kartoffelanbieter müssen sich also momentan gedulden und auf eine Annäherung von Angebot und Nachfrage warten, die sich bei sinkenden Temperaturen und der Nutzung von Zwischenlagern tendenziell nach der Hitze wieder entwickeln kann. Auch erste zunehmende Beeinträchtigungen wie das Ergrünen von Knollen in aufgebrochenen Dämmen und das „Erwachen“ des Drahtwurms tragen dazu bei. Mehr noch könnte aber der momentane Witterungsverlauf Einfluss nehmen.

Bis Anfang Juli waren Lagerkartoffeln für die Herstellung von Pommes frites bis auf Vertragslieferungen so gut wie nicht gefragt. Ende der 28. Kalenderwoche begann sich das Blatt zu wenden. Die Käufer traten wieder an den Markt und boten sogar deutlich mehr als bis dato notiert wurde. Nun setzt sich der Trend fort: Alle noch nicht verkauften Lagerkartoffeln werden zu höheren Preisen sehr flott ausdisponiert sein. Der Frittenrohstoffmarkt ist sicherlich nicht eins zu eins mit dem von Speisekartoffeln zu vergleichen, da sehr starke Impulse aus Nordfrankreich und Belgien kommen, wo die Hitze schon ein paar Tage länger herrscht und Einfluss nimmt – in Belgien wird zudem kaum beregnet. Aber auch hierzulande sind wohl Effekte der Hitze am Speisekartoffelmarkt und seiner langfristigen Versorgung zu erwarten, auch wenn die Lage nicht so dramatisch wie 2018 werden kann, als es im Juni schon Probleme gab. Dieses Jahr sind viele Speisekartoffeln schon viel weiter entwickelt als damals.
 

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