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Allgäuer Emmentalerkäserei Leupolz eG

Bauernkäserei erzielt ordentliches Ergebnis

Im Jahr 2021 konnte die Allgäuer Emmentalerkäserei Leupolz eG ein ordentliches Ergebnis erzielen. Das berichtete der Aufsichtsratsvorsitzende Karl Schneider auf der Generalversammlung am 15. September. Den Erweiterungsbau bezeichnete Schneider als wichtigen Schritt für die Zukunft des Unternehmens.

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Auszeichnungen und Urkunden: Für ihren jahrelangen Einsatz im Vorstand und Aufsichtsrat der Käserei wurden (v. l.) Wolfgang Fässler (33 Jahre), Bruno Diem (33 Jahre) und Joachim Bertsch (27 Jahre) von Harald Hörner, BWGV, mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet, rechts im Bild der Vorstandsvorsitzende Markus Stützenberger.
Auszeichnungen und Urkunden: Für ihren jahrelangen Einsatz im Vorstand und Aufsichtsrat der Käserei wurden (v. l.) Wolfgang Fässler (33 Jahre), Bruno Diem (33 Jahre) und Joachim Bertsch (27 Jahre) von Harald Hörner, BWGV, mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet, rechts im Bild der Vorstandsvorsitzende Markus Stützenberger.Borlinghaus
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"Es macht Spaß wieder so in einer gefüllten Halle zu stehen. Das tut uns allen gut“, freute sich Geschäftsführer Michael Welte bei der Begrüßung der zahlreichen Mitglieder und Gäste in der Leupolzer Turn- und Festhalle, nachdem die vergangenen beiden Generalversammlungen wegen Corona nur eingeschränkt möglich waren. Dass die Molkerei von der Gemeinde beziehungsweise vom Energieversorger nie einen Gasanschluss bekommen konnte, darüber habe man sich jahrelang geärgert. „Heute sind wir froh darüber”, meinte Welte mit Blick auf die Energiekrise. Im Zuge des Erweiterungsbaus hat die Molkerei einen neuen Dampfkessel angeschafft, nachdem der bisherige Kessel aus den Siebzigerjahren kapazitätsmäßig an seine Grenzen stieß und eine neue Steuerung mit Kosten von 180.000 Euro benötigt worden wäre. Insgesamt liege man mit dem Bau der neuen Halle im Zeitplan, so Welte. Die Kosten wurden weitestgehend eingehalten und die Perspektive sei gut. Neue Käsekessel und Abfülleinheiten wurden eingebaut, erste Testläufe fanden statt, sodass man spätestens im November dieses Jahres den Betrieb hochfahren möchte.

Positive Marktentwicklung

Vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2021 führte ein knappes Milchangebot zu einer insgesamt positiven Marktentwicklung, so der Vorstandsvorsitzende Markus Stützenberger. Im Standardsegment hätten die Käsepreise deutlich zugelegt, während am Käse-Spezialitätenmarkt so gut wie keine Erhöhungen durchzusetzen waren. „Unterm Strich ist die Ertragslage in unserer Käserei gut“, meinte Stützenberger. Seiner Ansicht nach sollten wegen der Kostensteigerungen Preiserhöhungen erfolgen, damit die Bauern ein adäquates Einkommen erwirtschaften und das weitere Bestehen der Käserei sichergestellt werden kann. Nach den Worten von Verbandsprüfer Harald Hörner vom baden-württembergischen Genossenschaftsverband (BWGV) gab es für Jahresabschluss und den Lagebericht 2021 den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Die Vermögenslage der Genossenschaft sei geordnet, die Finanzlage gut und die Ertragslage wird als zufriedenstellend eingestuft. Das Eigenkapital liegt mit 6,4 Mio. Euro bei 45 Prozent der Bilanzsumme. Der Jahresüberschuss erhöhte sich von 363.000 Euro im Vorjahr auf 808.000 Euro. Hauptgrund war eine um 300.000 Euro höhere Bewertung der Bestände aufgrund der höheren Verkaufspreise 2022. Der Bilanzgewinn beträgt rund 48.000 Euro.

Weniger Milch angeliefert

Die Milchanlieferung an die Käserei lag mit 31 Mio. kg konventionell erzeugter Milch um 7,3 Prozent unter dem Vorjahr. Bei Demetermilch war die Anlieferung mit 3,8 Mio. kg um 11,8 Prozent höher als im Vorjahr. Bei Naturland- und Biolandmilch gingen die Mengen um 4,5 Prozent auf 8,9 Mio. kg zurück. Der gesamte Milcheingang betrug 44,6 Mio. kg, das waren vier Prozent unter Vorjahr. Im Jahr 2021 lieferten 136 Erzeuger ihre Milch nach Leupolz. Die Zahl der Mitglieder ist durch sieben Abgänge und vier Zugänge auf 184 Personen gesunken. Der Umsatz stieg auf 23,27 Mio. Euro, das waren 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Entsprechend dieser Zahlen ging die Menge von konventionell hergestelltem Käse zurück. Die Produktion 2021 betrug insgesamt 3649 t (Vorjahr: 3452 t). Die Butter erhöhte sich um 23 t auf 410 t. Insgesamt wurden rund 18 Mio. Euro Milchgeld ausbezahlt. Das waren rund 54.000 Euro mehr als im Vorjahr. Der Milchpreis für konventionelle Milch (Standardmilch, ohne Emmentaler-Zuschlag) lag mit 4,2 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß bei brutto 39,44 Cent pro kg. Laut Stützenberger war das ein durchschnittlicher Preis im Vergleich zum Molkereiumfeld. Bei Biomilch (4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß) wurden brutto 57,66 Cent ausbezahlt.

Ausblick: Stabiler Geschäftsverlauf erwartet

Durch die Auswirkungen der Pandemie und durch den Krieg in der Ukraine funktionieren die Lieferketten nicht mehr wie gewohnt. Die Lieferzeiten für Ersatzteile hätten sich teilweise vervielfacht. Zuletzt wurde das CO2 knapp und der Käse konnte nur noch verspätet abgepackt werden. „Trotz dieser Unsicherheiten gehen wir von einem stabilen Geschäftsverlauf aus, bedingt durch die besseren Produktpreise und der knappen Angebotssituation”, zeigte sich Welte zuversichtlich. Biomilch gibt es derzeit ausreichend, sodass die Preise auf dem Spotmarkt auf dem Niveau von konventioneller Milch liegen.

Wahlen in die Gremien

Bei den Wahlen in den Vorstand wurden der Vorstandsvorsitzende Markus Stützenberger und der stellvertretende Vorsitzende, Ulrich Graf, wiedergewählt. Im Aufsichtsrat bestätigten die Mitglieder den Vorsitzenden Karl Schneider und das Mitglied Rumo Allespach im Amt. Für die ausgeschiedenen Mitglieder Florian Werder und Bruno Diem wurden Georg Heckelsmiller und Bernd Fischer neu in den Aufsichtsrat gewählt.  

Neues von der ÖMA Beer GmbH

Der Umsatz der ÖMA Beer GmbH, an der die Bauernkäserei beteiligt ist, fiel 2021 mit 40,4 Mio. Euro um 1,2 Mio. Euro niedriger aus als im Vorjahr. Wie Geschäftsführer Michael Welte berichtete, lag dies an der bewussten Abgabe eines Eigenmarken-Geschäfts, bei dem man sich nicht über die Preise einigen konnte. Das Jahresergebnis hat sich leicht verbessert. Im laufenden Jahr seien Absatzmengen und Umsatz zunächst gesunken, seit August habe sich die Lage aber wieder deutlich verbessert.

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