Gerste: weniger Vorräte, mehr Verbrauch
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Die globale Gerstenproduktion im Wirtschaftsjahr 2022/23 wird jetzt bei 149 Millionen Tonnen gesehen, das sind 3,5 Millionen Tonnen über dem Vorjahresvolumen. Die Mehrproduktion basiert vor allem auf der um 1 Million Tonnen höheren Ernteschätzung für die EU, in der damit 51,1 Millionen Tonnen geerntet werden dürfte. Das Vorjahresergebnis wird damit aber immer noch um 0,95 Millionen Tonnen verfehlt. Ebenfalls angehoben wurde die Ernteschätzung für die USA, und zwar um 0,36 auf 3,8 Millionen Tonnen. Gegenüber dem Vormonat wurde allerdings die Ernteprognose für Argentinien gekürzt. Dort werden noch 50,1 Millionen Tonnen gesehen, was 0,2 Millionen Tonnen weniger sind als im September-Bericht.
Verbrauch legt kräftig zu
Mit der deutlich angehobenen Ernteschätzung geht die Aussicht auf eine steigende Nachfrage einher. Diese wird global bei 148,4 Millionen Tonnen gesehen und damit knapp 1,1 Millionen Tonnen höher als bisher. Gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2021/22 ist das sogar ein Plus von 1,95 Millionen Tonnen. Auch hier fällt die Korrektur von 1 Million Tonnen für die EU-27 besonders ins Auge. Das USDA erwartet für die Gemeinschaft einen Verbrauch von 45,9 Millionen Tonnen und damit 0,5 Millionen Tonnen mehr als in der Saison 2021/22. Demgegenüber dürften in der Ukraine mit 3,9 Millionen Tonnen rund 0,3 Millionen Tonnen weniger verbraucht werden, weil wohl der Futterweizenverbrauch um 1,5 Millionen Tonnen zulegen dürfte.
Endbestände sinken erneut
Aufgrund des veränderten Angebots- und Nachfrageszenarios musste die Endbestandsschätzung angepasst werden. Am Ende des Wirtschaftsjahres 2022/23 dürften global noch knapp 18 Millionen Tonnen Gerste übrigbleiben. Das sind 712.000 Tonnen mehr als in der vorangegangenen Schätzung, verfehlt aber das Vorjahresvolumen um 249.000 Tonnen. Der Gerstenmarkt bleibt daher, trotz größerer Ernten, knapp versorgt. Hauptgrund für die unzureichende Versorgung ist der geringe Anfangsbestand im aktuellen Wirtschaftsjahr. Das USDA reduzierte die Prognose gegenüber dem Vorjahr um 2,6 auf 18,2 Millionen Tonnen. Das „frisst“ das Ernteplus von 3,5 Millionen Tonnen nahezu auf.
Zur Vormonatsschätzung wurden die Vorräte für Australien um 0,8 auf 2,7 Millionen Tonnen angehoben. Die EU könnte mit 5,3 rund 0,1 Millionen Tonnen mehr in den Lagern behalten. Weniger Gerste als bislang erwartet wird indes für Argentinien prognostiziert. Hier könnten die Vorräte auf 469.000 Tonnen schrumpfen. In der Ukraine dürften mit 980.000 Tonnen rund 300.000 Tonnen weniger übrigbleiben.
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