Globale Maisbilanz gekürzt
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Ausschlaggebend ist die absehbar kleinere Ernte in Argentinien, nachdem das Wetterphänomen La Niña das Ertragspotenzial der südamerikanischen Feldbestände merklich geschmälert hatte. Die Rücknahme fiel um 5 auf 47 Millionen Tonnen jedoch deutlicher aus als von Marktteilnehmern erwartet. Damit fiele sie nun sogar unter das Vorjahresergebnis von 49,5 Millionen Tonnen.
Auf die Kürzung des Angebotes folgt ein geringerer Maisverbrauch. Mit 1.162,4 Millionen Tonnen rutscht die Schätzung 40,2 Millionen Tonnen unter den Vorjahreswert. Damit dürfte die Nachfrage die Erzeugung immerhin nur noch um 11 Millionen Tonnen übertreffen, was zu Lasten der globalen Maisvorräte geht. Mit 295,3 Millionen Tonnen werden 1,1 Millionen Tonnen weniger avisiert als in der vorangegangenen Schätzung und 11 Millionen Tonnen weniger als in der Saison 2021/22. Die schärfste Korrektur erfuhren die Vorräte der Ukraine. Mit 3,4 Millionen Tonnen dürften hier zum Ende des Wirtschaftsjahres 2022/23 rund 2 Millionen Tonnen weniger lagern als noch im Januar erwartet. Zum Ende der Saison 2021/22 waren es noch gut 5 Millionen Tonnen gewesen, in Vorkriegszeiten im Mittel 1,7 Millionen Tonnen. Der Rückgang könnte zumindest in Teilen durch größere Bestände in den USA, Kanada und Brasilien kompensiert werden.
Einzig die Prognose des Welthandels mit Mais wurde nach oben korrigiert. So sieht das USDA die Exporte bei 182,4 Millionen Tonnen und damit rund 1,3 Millionen Tonnen über der Januar-Schätzung. Das Vorjahresvolumen wird dennoch um voraussichtlich 11,6 Millionen Tonnen verfehlt werden. Insbesondere Brasilien und die Ukraine dürften deutlich mehr liefern als bislang erwartet, gleiches gilt für Paraguay. Der Rückgang der argentinischen Ausfuhren kann damit mehr als ausgeglichen werden, aber gegenüber der Saison 2021/22 fehlen 14 Millionen Tonnen aus den USA, 4,8 Millionen Tonnen aus der Ukraine, 3,8 Millionen Tonnen aus der EU und 1,8 Millionen Tonnen aus Paraguay. Einen größeren Importbedarf sieht das USDA in der EU, die mit 23,5 Millionen Tonnen nicht nur 2 Millionen Tonnen mehr Mais einführen dürfte als bislang erwartet, sondern sogar 3,7 Millionen Tonnen mehr als im Wirtschaftsjahr 2021/22.
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