Noch genug Bio-Kartoffeln im Lager
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Der Bedarf an Packware kann problemlos mit dem vorhandenen Angebot an deutscher Ware gedeckt werden. Zuletzt wurden Bio-Speisekartoffeln franko Packbetrieb zu 53 bis 56 Euro je Dezitonne gehandelt.
Die Qualität der Kartoffeln bleibt ein Thema. Es zeigt sich immer wieder Lagerdruck, wobei dies wohl besonders bei Kartoffeln von unberegneten Flächen der Fall ist. Bei einigen Partien ist der Alterungsprozess der Knollen zum Teil sehr weit fortgeschritten. Die qualitätsbedingten Aussortierungen für den Handel sind dadurch hoch. Einiges an Bio-Kartoffeln aus Niedersachsen gelangt mittlerweile zur Vermarktung in den Süden der Republik, der 2022 ertragsschwach war.
Weniger Importfrühkartoffeln nötig
In Ägypten läuft die Frühkartoffelernte. Die ersten Schiffsverladungen für den hiesigen Markt werden aber nicht vor März erwartet. Der Handel rechnet mit deutlich weniger Importen aus Ägypten als im Vorjahr. Zum einen ist ausreichend deutsche Lagerware verfügbar, um den Bedarf lange zu decken, zum anderen will der Lebensmitteleinzelhandel so lange wie möglich deutsche Ware verkaufen. Die deutlich gestiegenen Kosten für Transport und Lagerung bis in die europäischen Häfen machen die Frühkartoffeln aus Ägypten wenig attraktiv für den hiesigen Markt. Von der Anbieterseite werden mehr und mehr Abnahmegarantien gefordert, bevor die Bio-Frühkartoffeln ihren langen Weg per Schiff antreten.
Israel hat nur einen kleinen Anteil an Bio-Kartoffeln für den Export. Außerdem schrumpft der Anbau jedes Jahr, auch für die Vermarktung in diesem Jahr. In Spanien sind dem Vernehmen nach ebenfalls keine großen Mengen angebaut worden, und die höheren Lager- und Frachtkosten dürften den Export bremsen. Daher dürfte bis in den Mai hinein der Großteil der in Deutschland verkauften Biokartoffeln aus deutscher Erzeugung stammen.
Anbautrend 2023 noch nicht erkennbar
Die Anbaupläne der Bio-Landwirte für 2023 lassen sich insgesamt noch nicht gut schätzen. Um aus Pflanzgutverkäufen etwas interpretieren, ist es noch zu früh. Möglicher Nachbau erschwert ohnehin eine Ableitung. Vermutlich werden viele Bauern die gleiche Fläche wie im Vorjahr Bio-Kartoffeln widmen, manche machen mehr und manche auch weniger. Der inflationsbedingte Konsumschock im vergangenen Jahr könnte manchen Erzeuger den Anbau zurückhaltend planen lassen. Die Nachfrage könnte aber durchaus wieder an Fahrt aufnehmen.
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