Preise brechen ein
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Je nach Produktportfolio zahlten einzelne Molkereien bis zu 15 Cent weniger als im Dezember des vergangenen Jahres. Einen solchen Rückgang hat es zuvor noch nicht gegeben. Doch das Minus fiel nicht überall so hoch aus. Dementsprechend sank das bundesweite Mittel um rund 3,0 Cent je Kilogramm auf schätzungsweise 56,8 Cent je Kilogramm für konventionell erzeugte Rohmilch mit 4,2 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß.
Allerdings ist das noch nicht das Ende, denn die Preise für die Verarbeitungsprodukte bewegten sich zu Jahresbeginn teils bis zu 50 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Damit ist die Richtung für die Erzeugerpreise vorbestimmt, denn sie lagen im Januar noch um 36 Prozent oder 15,2 Cent höher als zwölf Monate zuvor.
Vom Verkäufer- zum Käufermarkt
Ausschlaggebend für die massiven Einbußen sind die rückläufigen Tendenzen an den Märkten für Milch- und Molkereiprodukte. Hier hatte der Kurswechsel schon vor Monaten eingesetzt. Nachdem die Preise an den Spotmärkten und im Großhandel in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres neue historische Höchstwerte erreicht hatten, befanden sie sich seit dem Überschreiten der Milchspitze im Mai im Abwärtstrend. Dem zunehmenden Rohstoffangebot stand eine schwache Nachfrage gegenüber. Das spielte den Käufern in die Hände, die auf weiter sinkende Preise setzten und sich mit neuen Abschlüssen zurückhielten.
Damit ging der Absatz von Milchprodukten sowohl am Binnen- als auch am Weltmarkt zurück. Vor allem die rückläufigen Importe Chinas sorgten für Flaute im Exportbereich und es entstanden Überhänge, die wiederum Druck auf die Preise ausübten. Molkereien, die auf den Versand von flüssigen Rohstoffen setzen, Käse, Pulver oder Butter kurzfristig am Spotmarkt handeln, waren als erste und am stärksten betroffen. Dementsprechend haben sie ihre Auszahlungsleistung im Januar am deutlichsten zurückgenommen.
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