Weltweit nicht genug
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So erwartet das USDA eine globale Weizenerzeugung in Höhe von rund 789,8 Millionen Tonnen. Das wäre, verglichen mit dem laufenden Wirtschaftsjahr, ein Anstieg von 1,5 Millionen Tonnen. Insbesondere Argentinien dürfte mit 19,5 Millionen Tonnen knapp 7 Millionen Tonnen mehr als in der laufenden Saison erzeugen und somit nach dem Dürrejahr zu alter Größe zurückfinden. Für Indien wird mit einem Anstieg um 6 auf einen Rekordwert von 110 Millionen Tonnen gerechnet. Hingegen wird für die EU ein Plus gegenüber dem Vorjahresvolumen von 4,7 auf 139 Millionen Tonnen prognostiziert, da die Witterungsbedingungen in der gesamten Region, mit Ausnahme Spaniens, günstig sind. Auch für Kanada wird aufgrund einer größeren Anbaufläche ein Anstieg um 3,2 Millionen Tonnen auf einen Rekordwert von 37 Millionen Tonnen erwartet.
Diese Zuwächse werden teilweise durch geringere Ernten in anderen Ländern ausgeglichen. Russland dürfte mit 81,5 Millionen Tonnen die Rekordweizenernte des Vorjahres von 92 Millionen Tonnen nicht wiederholen. Nach drei aufeinanderfolgenden Rekordernten wird für Australien ein Rückgang um rund ein Viertel auf 29 Millionen Tonnen prognostiziert, da mit niedrigeren Erträgen gerechnet wird. Für die Ukraine erwartet das USDA mit 16,5 Millionen Tonnen einen Rückgang um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr und die Hälfte des Niveaus der Saison 2021/22. Die Erntefläche ist aufgrund des anhaltenden Krieges geringer, zudem limitiert der eingeschränkte Zugang zu Betriebsmitteln das Ertragspotenzial.
Der weltweite Weizenverbrauch wird für die kommende Saison auf 791,7 Millionen Tonnen geschätzt. Das wären 2,9 Millionen Tonnen weniger als im Jahr zuvor. Das Minus wird vor allem durch den geringeren Einsatz in Futtermitteln begründet. Im Wirtschaftsjahr 2023/24 dürfte Mais aufgrund der größeren Maiserzeugung in den USA und Brasilien auf den meisten Märkten wettbewerbsfähiger sein als Weizen. Der Bedarf an Weizen für Nahrungsmittel wird allerdings voraussichtlich zunehmen.
Die weltweiten Weizenvorräte werden den Prognosen zufolge im kommenden Wirtschaftsjahr um 1,9 auf 264,3 Millionen Tonnen schrumpfen. Das ist vor allem auf die starken Rückgänge bei großen Exporteuren zurückzuführen. Der größte Rückgang ist für Russland mit einem Minus von 4,7 auf 12,9 Millionen Tonnen zu verzeichnen. Die Bestände in der EU dürften um 1,5 auf 14,7 Millionen Tonnen schrumpfen. Diese Verluste können die wohlmöglich größeren Bestände in Indien mit 11,5 Millionen Tonnen und China mit 139,7 Millionen Tonnen nicht kompensieren, hierbei würden Chinas Vorräte mehr als die Hälfte der weltweiten Bestände ausmachen. Die indischen Bestände werden aufgrund der größeren Ernte und der Aufrechterhaltung des Exportverbots voraussichtlich zunehmen.
Der Welthandel mit Weizen dürfte in der Saison 2023/24 mit voraussichtlichen 212,5 Millionen Tonnen das Vorjahresniveau von 212,9 Millionen Tonnen knapp verfehlen. Hierbei wird Russland mit einem Exportvolumen von 45,5 Millionen Tonnen voraussichtlich das vierte Jahr in Folge der größte Exporteur sein. Die EU wird mit 38 Millionen Tonnen der zweitgrößte Exporteur bleiben. Vor allem für Frankreich und Rumänien rechnet das USDA mit einem Anstieg der Erzeugung. Zudem erwartet das USDA, dass die EU bei geringeren Exporten aus der Ukraine globale Marktanteile gewinnt. Die argentinischen Exporte werden nach dem Dürrejahr voraussichtlich um 7,5 auf 12,5 Millionen Tonnen steigen.
In Australien werden in Anbetracht des geringeren Angebots und des nur geringfügig niedrigeren Inlandsverbrauchs die Weizenausfuhren voraussichtlich um 8 auf 24,5 Millionen Tonnen sinken. Für die USA prognostiziert das Ministerium einen Rückgang der Exporte um 1,5 auf 20 Millionen Tonnen. Die ukrainischen Exporte dürften aufgrund einer kleineren Ernte und geringerer Anfangsbestände um 5 auf 10 Millionen Tonnen sinken.
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