Einkäufe im Mai überraschend groß
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Gegenüber 2022 haben private Haushalte in Deutschland 7,2 Prozent mehr Kartoffeln eingekauft als im Vergleichsmonat des Vorjahres. So viele Kartoffeln wie im April wurden allerdings nicht mehr gekauft, was aber normal ist. Vermutlich machte der Wetterverlauf den Unterschied. Dieses Jahr war es vor allem anfangs deutlich kühler als im Vorjahr. Vor dem Hintergrund einiger Werbeaktionen im Lebensmitteleinzelhandel erreichte der Absatz in der Woche vor Pfingsten einen Höhepunkt. Wie so oft wird vor einem langen Wochenende viel eingekauft und danach weniger, weshalb in der Woche nach dem 1. Mai weniger Kartoffeln gebraucht wurden.
Bisher hatte der Online-Handel mit Speisekartoffeln nur eine relativ geringe Bedeutung. Seit einiger Zeit wächst sie aber. Gegenüber Mai 2022 sollen auf diesem Vertriebsweg 483 Prozent mehr Kartoffeln eingekauft worden sein, sodass mehr Kartoffeln zusammengekommen sind als auf Wochenmärkten und in Obst- und Gemüsegeschäften zusammen, so die Auswertung des GfK-Haushaltspanels. Darüber hinaus legten die Discounter 3,6 Prozent zu, die SB-Warenhäuser 1,5 Prozent und die sonstige Food-Vollsortimenter 4,4 Prozent.
Dass der Kartoffeleinkauf lehrbuchmäßig relativ preisunelastisch ist, zeigt sich dieses Jahr wieder. Die Ausgaben der Verbraucher sind schließlich deutlich gestiegen. Waren es im Mai 2022 noch 1,06 Euro je Kilogramm, kamen jüngst 1,22 Euro je Kilogramm zusammen. Allerdings sind solche Preise im Frühling und Sommer nicht ungewöhnlich. Der Juni 2022 weist 1,24 Euro je Kilogramm auf, im Juli 2021 waren es 1,22 Euro je Kilogramm und im Juni 2020 wieder 1,24 Euro je Kilogramm. Im boomenden Online-Handel gaben die Verbraucher im Mai 1,68 Euro je Kilogramm aus. Wer sparen wollte, konnte sich im Discounter, der noch hauptsächlich Lagerkartoffeln anbot, zu 0,82 Euro je Kilogramm versorgen.
Von den lebhaften Kartoffeleinkäufen konnten vor allem die Anbieter von Frühkartoffeln profitieren. Während der Absatz von Lagerkartoffeln aus Deutschland um knapp 3 Prozent gegenüber Mai 2022 zulegte, kamen für Importeure von Frühkartoffeln aus Ägypten 26 Prozent hinzu, für Frühkartoffeln aus Israel sogar 89 Prozent. Ware aus Israel war allerdings im Jahr 2022 vergleichsweise spät im Einsatz. Die Spanier konnten nicht viel früher liefern und so gab es „nur“ einen Zuwachs von 4 Prozent.
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