Ukraine: Mehr Soja, weniger Raps gepflanzt
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Die Lage der Landwirtschaft in der Ukraine bleibt schwierig. Durch den Krieg ist die Versorgung mit Saatgut, Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln und Treibstoff unzureichend und kostspielig. Außerdem fehlen Arbeitskräfte zum Einsatz auf den Landmaschinen. Gleichzeitig sind die Erzeugerpreise für Getreide und Ölsaaten deutlich gesunken. Das liegt auch an den Problemen mit dem Export. Der Getreidekorridor über das Schwarze Meer bleibt risikoreich, der Transport auf Schienen ist teuer und manche Anrainer haben ihre Grenzen für Agrarprodukte geschlossen. Aufgrund der schlechten finanziellen Lage haben viele kleinere und mittelgroße Betriebe 2023 aufgegeben. Teilweise werden die Flächen von größeren Betrieben aufgekauft und sind noch nicht wieder in der Produktion. Das erschwert die Anbauprognose für Ölsaaten, Hülsenfrüchte und Getreide.
Für den Rapsanbau ist aktuell von einem Minus gegenüber dem Vorjahr auszugehen. Zum einen liegen die Erzeugerpreise deutlich unter dem Vorjahr und haben wenig Luft nach oben. Zum anderen haben fehlende Niederschläge die Aussaat erschwert. Positiver sieht es für den Anbau von Sonnenblumen und Sojabohnen aus. Die Rentabilität dürfte besser als bei Raps sein. Das liegt an den niedrigeren Inputkosten, insbesondere für Saatgut, und besseren Erlösmöglichkeiten. Bei Sonnenblumen rechnet man aufgrund der stetigen Nachfrage ukrainischer Ölmühlen mit einer zumindest stabilen Anbaufläche. Bei Sojabohnen könnte es sogar für ein leichtes Plus reichen. Wieviel Raps, Sonnenblumen und Sojabohnen sowie deren Verarbeitungsprodukte dann in den Export gehen, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab und lässt sich nicht mit Sicherheit abschätzen.
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