Wie sind dann mal weit, weit weg
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"Irgendwann fing ich an, in Englisch zu träumen“, erinnert sich Philipp Hofmann aus Großrinderfeld wenn er an seinen Aufenthalt in Irland denkt. Er hat dort ein Praktikum auf einem Milchviehbetrieb gemacht und drei Monate lang die dortigen Produktionsbedingungen kennengelernt.Über das Praktikantenprogramm der Schorlemer Stiftung des Deutschen Bauernverbandes hat er den Aufenthalt gefunden.
Anfang März vergangenen Jahres begann sein Praktikum im irischen Rosscarbery, rund eine Autostunde von Cork entfernt. 120 Milchkühe, 40 Färsen, 180 Hektar Ackerland und 60 Hektar Weideland. Im Frühjahr beginnt die saisonale Abkalbung. „Das ist die Arbeitsspitze in den irischen Betrieben“, erzählt Philipp im Rückblick. So kümmerte er sich vorwiegend um das Melken der Kühe und die Versorgung der Kälber. Bereits nach wenigen Tagen hat ihm der Betriebsleiter viel Verantwortung übertragen und weitgehend selbstständig arbeiten lassen. Er hatte ein gutes Verhältnis. Seine Gastfamilie hatte ihn bereits am Flughafen abgeholt und herzlich willkommen geheißen. „Ich würde nochmals für eine begrenzte Zeit ins Ausland gehen“, kann er sich vorstellen. Er habe nicht nur die Sprache verbessert, sondern ist zudem in einer anderen Kultur, in einer fremden Familie zurechtgekommen. Und hat dabei auch fachlich einiges an Wissen mitgenommen.
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Ein paar Monate in Amerika
Spass an Auslandsaufenthalten auf landwirtschaftlichen Betrieben hat auch Beate Bühler. Sie ist vor wenigen Wochen aus Amerika wiedergekommen. Dort hat sie drei Monate auf einem Milchviehbetrieb – beim Züchter des Jahres im Bundesstaat Wisconsin – hospitiert. Über ihr gutes Netzwerk und einen früheren Praktikumsbetrieb im Norden Deutschlands kam sie an die Adresse. Begeistert erinnert sie sich an die Erfahrungen, die sie im Ausland sammeln konnte. „In Wisconsin standen 500 Kühe im neu gebauten Stall“, beschreibt Beate Bühler. Jeden Morgen hat sie am Computer geprüft, ob die Aktivitäten der Kühe in Ordnung sind. Gab es Auffälligkeiten, wurde behandelt. Der Stalldurchschnitt lag bei 38 Litern pro Kuh und das Erstkalbealter bei 17 bis 19 Monaten.Ein echtes Kontrastprogramm zum irischen Milchviehbetrieb, auf dem sie zwei Jahre zuvor für mehrere Wochen gearbeitet hatte. Dort betrug die Milchleistung weniger als die Hälfte und gefüttert wurde nur Weidegras. „Nach Irland bin ich über den Beratungsdienst gekommen“, erinnert sich Beate.
Der Erfahrungsschatz, den sie sammeln konnte, ist für sie heute unbezahlbar. „Ich habe nicht nur die Sprache und persönlich für mich viel gelernt, sondern auch über die verschiedenen Charakter der Kulturen“, schwärmt sie. Und natürlich auch fachlich konnte sie Ideen für den Milchviehbetrieb zu Hause sammeln. Auf die Frage, was sie besonders vermisst habe, sagt Beate lachend: „Das schwäbische Essen.“ Das sei daheim halt doch am besten.
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