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Biodiversität gegen Phytophthora

Kartoffelverwandte bergen Resistenzgen

Der Nutzen des Erhalts der Artenvielfalt ist zunächst sehr abstrakt und nicht immer unmittelbar greifbar. Was nützen uns schon krautige Pflanzen, die vielleicht irgendwo in Süd-Amerika wachsen, um unser Wohlergehen oder unsere Ernährung zu verbessern? Ganz einfach: alle Nutzpflanzen, die bei uns oder sonst irgendwo zur Nahrungsmittelerzeugung angebaut werden, stammen aus bestimmten Pflanzenfamilien, zu denen unzählige Verwandte gehören.

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Beginnende Krautfäule im Kartoffelbestand
Beginnende Krautfäule im KartoffelbestandMeßmer/LTZ
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Insbesondere die frühen Urformen, die züchterisch nicht oder wenig verändert wurden, sind eine Schatztruhe an Genmaterial, das wir uns heute zu Nutze machen können.

Beispiel Kartoffel: Unsere beliebte Grundnahrungspflanze ist regelmäßig bedroht durch die "Kraut- und Knollenfäule" ( Phytophthora infestans ). Legendär sind die Ernteausfälle Mitte des 19. Jahrhunderts, die in Europa zu Hungersnöten geführt haben. Damit sich dies nicht wiederholt, wurde der Pflanzenschutz intensiviert, um die Knollen vor dem Pilzbefall zu schützen. Seither verfolgen Wissenschaftler das Ziel, Mittel und Wege zu finden, um der Erkrankung vorzubeugen - und wurden fündig.

Wissenschaftler der niederländischen Universität Wageningen untersuchten eben diese krautigen Verwandten der Kartoffel in Süd-Amerika und machten ein Resistenzgen ausfindig. Ein Durchbruch wird vermeldet, denn dieses Gen stelle eine völlig neue Verteidigungslinie innerhalb der wilden Verwandten Pflanzenart dar. Die Niederländer hoffen, nun endlich mit dem Phytophthora-Pilz fertig zu werden.

Das gefundene Gen zielt auf ein Protein namens "Elicitin" innerhalb des Schadpilzes, das eine wichtige biologische Funktion hat. Basiert die Resistenz auf Widerstand gegen diese Art von Protein, wird es unwahrscheinlicher, dass der Pilz sich weiterentwickelt, um Resistenzen zu umgehen. Der Transfer der Elicitin-Resistenz in Kultur-Kartoffeln machte diese im Versuch widerstandsfähiger gegen eine Anzahl von Phytphthora-Stämme. Das, so die Wissenschaftler, eröffne Möglichkeiten für ganz neue Strategien, eine breite und nachhaltige Resistenzzüchtung - mit dem Effekt der Nahrungsmittelsicherheit und der Einsparung von Fungiziden.

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