Erhöhte Befallsgefahr durch Kirschessigfliege
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Die regnerische und nicht zu heiße Witterung der letzten Woche scheint dem aus Asien eingewanderten Schädling sehr entgegen gekommen zu sein. Schon in der 25. Woche wurden in 30 Prozent der Monitoringfallen Kirschessigfliegen gefunden. Damit erinnerte die Befallslage in etwa dem verheerenden Schadensjahr 2014. Noch lauter dürften die Alarmglocken jetzt allerdings nach Ergebnissen der Fruchtbeprobungen am Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee schrillen. Fanden sich in der Woche 25 nur in rund einem Viertel der untersuchten Früchte Eier der Kirschessigfliege, hat sich der Wert in den Proben vom vergangenen Freitag enorm erhöht: Von am Montag ausgewerteten 19 Proben zeigten 14 Befall. Damit sind nun drei Viertel der Früchte befallen. Besonders gefährdet ist laut Dr. Christian Scheer, Pflanzenschutzexperte am KOB, derzeit die Süßkirsche, doch auch in Himbeeren trotz der erst beginnenden Reife der Früchte und auch in Sauerkirschen hat der verflixte Schädling bereits Eier abgelegt.
Scheer rät daher dringend zu Behandlungen, dort wo noch nicht erfolgt und es die Wartezeit noch zulässt. Möglich ist bei einer Wartezeit von sieben Tagen der Einsatz von SpinTor mit maximal 0,3 l/ha und Behandlung, maximal zweimal in der Saison sowie von Mospilan SG mit 0,125 kg/ha/m Kronenhöhe (Wartezeit ebenfalls sieben Tage, ebenfalls maximal zweimal in der Saison), wobei die Nebenwirkung auf die Kirschessigfliege beim Einsatz gegen andere Schädlingen ausgenutzt wird.
Als wirkungsvolle Maßnahme zur Schadensabwehr hat sich in den vergangenen Jahren die Einnetzung von Beerenobstbeständen erwiesen, wobei die Maschenweite der Netze nicht über 1,3 mm x 1,3 mm liegen darf. Dabei sollten die Netze zwingend noch vor Reifebeginn geschlossen werden. Ist bereits ein Befall zu verzeichnen, verbesseren enge Pflückinervalle die Stabilität der Ware und strenge Hygienepflicke vermindert den Befall in der Anlage. Regelmäßiges Mulchen nimmt dem Schädling die gerne genutzte Deckung in den Anlagen. Ware aus befallenen Anlagen sollte außerdem sofort gekühlt werden, um die Stabilität der Früchte zu verbessern.







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