Sortenergebnisse Sommerweizen
Sommerweizen 2016 - Ergebnisse der Landessortenversuch (LSV) aus Baden- Württemberg einschließlich der Standorte in Hessen und Rheinlandpfalz.
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Gegenüber den Wintergetreidearten spielt der Sommerweizen in Baden- Württemberg gewöhnlich eine eher untergeordenete Rolle. Gute Aussaatbedingungen im Herbst und eine geringe Auswinterung verringern die Anbaufläche im darauf folgenden Frühjahr. Im Jahr 2016 betrug die Anbaufläche in Baden-Württemberg 2.500 ha, einem neuen Tiefstand.
Wie bei den anderen Getreidearten verfehlte auch der Sommerweizen in der Praxis das langjährige Ertragsmittel von 58 dt/ha deutlich und kam auf einen Durchschnitt 51,5 dt/ha.
Ganz anders in den LSV: hier wurden mit durchschnittlich 78 dt/ha in der behandelten Variante (Stufe 2 mit Fungiziden und Wachstumsregler) hervorragende Erträge erzielt. Auf knapp 14 dt/ha weniger kam die unbehandelte Variante (Stufe 1). Die dominierende Krankheit in den Versuchsen war Blattseptoria. Mehltau, Gelbrost und Lager hielten sich in Grenzen.
Bei der Qualitäten gibt es ebenfalls Abstriche: die vom Erfassungshandel geforderten 78 kg für E- und A-Weizen werden bis auf zwei Ausnahmen nicht erreicht. Dagegen liegt der Rohproteingehalt mit durchschnittlich 14,1 % auf hohem Niveau.
Erträge und Beoachtungen aus den LSV Sommerweizen der 5 Prüf- standorte 2016: Baden-Württemberg (1), Hessen (2), Rheinland-Pfalz (1)
1. Gesamtertrag: Versuchsmittel V1 (ohne Fungizide) 64,5 dt/ha; Versuchsmittel V2 (mit Fungiziden) 78,2 dt/ha
2. agronomische Werte aus Stufe 1*: kaum Lager, Versuchsmittel 1,1
3. Krankheitsbefall aus Stufe 1*: Versuchsmittel Mehltau 2,4; Gelbrost 3,4; Blattseptoria 5,2; Krankheiten wie Braunrost, Spelzenbräune und Ährenfusa- rium traten 2016 nicht in Erscheinung
(* Notenskala 1-9; je höher die Note, desto negativer die Merkmalsausprägung).
4. Qualität: Rohprotein (RP) 14,1 %; Hektolitergewicht (HLG) 76,5 kg; Tausendkornmasse (TKM) 41,9 g.
Cornetto: 2016 mit weit unterdurchschnittlichen Erträgen (extrem Standort Herxheim), mehrjährig überdurchschnittliches Ertragsniveau; sehr gute Mehltauresistenz (1,0); mittlere Anfälligkeit für Gelbrost, deutlicher Befall mit Battseptoria (6,5); hohe TKM, mittleres hl-Gewicht, unterdurchschnittlicher Proteingehalt.
Dino: 2016 nur am Standort Tailfingen geprüft, Erträge mehrjährig über- durchschnittlich in V1, unterdurchschnittlich in V2; Bonituren und Qualitäten beziehen sich auf den Standort Tailfingen: kein Gelbrostbefall(1,0), geringe Anfälligkeit für Blattseptoria (3,0); die Sorte wird in der BSL als mehltauanfäl lig beurteilt (Anmerkung: Prüfort blieb ohne Mehltau ); hoher Proteingehalt, hohes hl-Gewicht, geringe TKM.
KWS Chasmin: über die Standorte und Varianten uneinheitlich, Erträge 2016 um den Durchschnitt, mehrjährig höheres Ertragsniveau in V2; mittlere Gelbrostanfälligkeit, leichte Anfälligkeit bei Mehltau (2,7), höhere Anfälligkeit bei Blattseptoria (6,5); hohe TKM und RP-Gehalte, hl-Gewicht unterdurch- schnittlich.
KWS Mistral: mehrjährig und 2016 über alle Standorte in beiden Varianten mit sehr hohen Kornerträgen; mittlere Anfälligkeiten für Gelbrost, leichter Befall mit Mehltau (3,3) und höherer Befall mit Blattseptoria (7,0); RP-gehalt (14,6%), hl-Gewicht hoch (78 kg) und TKM hoch.
KWS Scirocco: 2016 über die Standorte und Varianten uneinheitlich, geringe Erträge besonders in V1 (Ausnahme Standort Herxheim), mehrjährig nur in V2 um den Durchschnitt; geringer Septoriabefall (3,5), leicht erhöhte Anfälligkeit für Mehltau (3,0), deutlicher Befall mit Gelbrost (4,5); sehr hohe TKM, hoher RP-Gehalt (14,5%), durchschnittliches hl-Gewicht.
Licamero: in beiden Varianten mehjährig und 2016 über alle Prüfstandorte auf sehr hohem Ertragsniveau; Blattseptoriabefall unter dem Mittel (4,5) ansonsten mittlere Blattgesundheit; hohe TKM und hl-Gewicht, leicht unterdurch- schnittlicher Proteingehalt.
Quintus: 2016 sehr ertragsstark in den V1 (Ausnahme Tailfingen), V2 um den Durchschnitt, mehrjährig in der V2 besser; blattgesunde Sorte; TKM hoch, leicht unterdurchschnittlicher RP-Gehalte, hl-Gewicht niedriger.
SW Kadrilj: 2016 nur am Standort Tailfingen geprüft; weit unterdurchschnittli- che Ertäge 2016 und mehrjährig; Bonituren und Qualitäten beziehen sich auf den Standort Tailfingen: wird in der BSL als mehltauanfällig beurteilt (Prüfort blieb ohne Mehltau), geringste Septoriananfälligkeit im Prüfsortiment (2,5), Gelbrostbefall durchschnittlich; hl-Gewicht hoch (78,2kg), RP überdurch- schnittlich
Thasos: 2016 und mehrjährig in beiden Varianten deutlich unterdurchschnitt- lich; Mehltau - (3,0) und Blattesptoriabefall (6,5) überdurchschnittlich, Gelb- rostanfälligkeit mittel; hoher RP-Gehalt (14,5%), niedrige TKM und niedriges hl-Gewicht.
Den vollständigen Versuchsbericht und weitere Informationen zu Sommer- weizen finden Sie unter unter www.ltz-augustenberg.de.
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