Kartoffeln: Die Krautabtötung planen
Wenn nach längerer Trockenheit Gewitter größere Regenmengen gebracht haben, kann sich an den Knollen Zwie- und Kettenwuchs bilden. Gefährdete Bestände sollten mindestens zweimal wöchentlich auf einen Bedarf zur Krautkontrolle hin kontrolliert werden.
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Wenn nach längerer Trockenheit Gewitter größere Regenmengen gebracht haben, kann sich an den Knollen Zwie- und Kettenwuchs bilden. Gefährdete Bestände sollten deshalb mindestens zweimal wöchentlich kontrolliert werden, damit rechtzeitig Maßnahmen durchgeführt werden können.
Knollengröße beeinflussen
Grundsätzlich dient die Krautabtötung der Regulierung der Knollengröße und der Bestimmung des Erntetermins. Zur Krautabtötung ist in dichten und kräftigen Beständen eine Strategie empfehlenswert, bei der mittels reduzierter Mittelmengen von Reglone (1,5 - 2,5 l/ha) oder mechanischem Krautschlagen die Blätter entfernt und anschließend (5 bis 7 Tage danach) mit z.B. Shark oder Quickdown + Toil die Stängel abgetötet werden.
Krautabtötungsmittel dürfen nicht in welken Beständen eingesetzt werden. Nach einem Einsatz unter extremen Bedingungen wie Bodentrockenheit, hohen Temperaturen und hoher Sonneneinstrahlung können sie schwerwiegende Schäden, wie Gefäßbündelverbräunungen in den Knollen verursachen.
Wiederaustrieb verhindern
Wiederaustrieb muss, etwa durch eine Nachbehandlung mit Quickdown + Toil, verhindert werden. Um eine ausreichende Schalenfestigkeit zu erhalten, sollte die Ernte frühestens 2 bis 3 Wochen nach einer Krautabtötung erfolgen. Neu zugelassen ist Beloukha (Wirkstoff: Pelargonsäure) mit 16 l/ha nach vorherigem Krautschlagen mit maximal 2 Anwendungen im Abstand von 5 bis 7 Tagen.
Der Einsatz von Keimhemmungsmitteln mit dem Wirkstoff Maleinsäurehydrazid, z.B. Fazor, Itcan, Himalaya, führt zu nachweisbaren Rückständen im Erntegut. Deshalb muss er mit der abnehmenden Hand abgesprochen werden. Der Anwendungstermin liegt circa 2 bis 3 Wochen vor der Krautabtötung. Damit der Wirkstoff aufgenommen werden kann, muss noch genügend grünes Kraut vorhanden sein.
Zur Verhinderung von Knollenfäule ist eine letzte Behandlung mit sporenabtötenden Mitteln, wie z.B. Electis, Ranman Top, Shaktis und Shirlan, wichtig. In krautreichen Beständen werden für eine optimale Benetzung 600 l/ha Wasseraufwandmenge empfohlen.
Empfehlungen zur Krautabtötung stehen im Merkblatt „Integrierter Pflanzenschutz 2018“ in Tab. 37 auf S. 40, Informationen zur Bekämpfung von Kartoffelkrankheiten und Mittelempfehlungen in Tab. 38 auf S. 41.
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