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Saaten-Union

Mit Züchtung und Anbau auf Klimawandel reagieren

Ohne Wasser ist kein Pflanzenbau möglich. Allerdings können Ackerbauern mit geeigneten Kulturen und Sorten sowie angepassten Anbaustrategien auf den sich abzeichnenden Klimawandel reagieren. Darauf hoben die Experten der Saaten-Union am 23. August am Rande des gemeinsam mit Fendt abgehaltenen Feldtages in Wadenbrunn ab.

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Wolf von Rhade, Sprecher der Gesellschafter der Saaten-Union, sieht durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofes zur CRISPR/Cas-Methode als Züchtungsinstrument die mittelständischen Züchterhäuser in Deutschland benachteiligt.
Wolf von Rhade, Sprecher der Gesellschafter der Saaten-Union, sieht durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofes zur CRISPR/Cas-Methode als Züchtungsinstrument die mittelständischen Züchterhäuser in Deutschland benachteiligt.Neub
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Die aktuelle Witterung in Deutschland und weiten Teilen Europas mache deutlich, wie wichtig die Anstrengungen der Züchter bei der Entwicklung neuer Sorten sind, die auch mit zunehmenden Wetterextremen, wachsendem Druck von Krankheiten und Schädlingen sowie wachsenden Resistenzen gegenüber Pflanzenschutzmitteln zurechtkommen müssen. Allerdings brauche die Züchtung zehn und mehr Jahre, bis eine neue Sorte marktfähig ist, sagte Wolf von Rhade, Sprecher der Gesellschafter der Saaten-Union vor der Fachpresse. Umso mehr sei es enttäuschend, dass die Richter des Europäischen Gerichtshofes Pflanzen, die mittels der CRISPR/Cas-Methode, der sogenannte „Genschere", erzeugt werden, als gentechnisch veränderte Organismen (GVO) eingestuft haben. Die Entscheidung sei "sehr misslich für die mittelständischen Züchter", kritisierte von Rhade. In anderen Regionen der Welt, etwa in den USA, sei da nichts geregelt. Europa laufe daher Gefahr jetzt den Anschluss an andere Weltregionen zu verpassen, da die CRISPR/Cas-Methode die Züchtung sehr beschleunigen könnte.

Beim Anbau Wasser sparen

Denkanstöße, wie mit bereits verfügbaren Kulturen und Sorten knappe Wasserressourcen besser ausgenutzt werden können, gab Martin Munz, Fachberater für Baden-Württemberg. Aspekte seien eine bodenschonende Bearbeitung, die Vergrößerung des Porenvolumens im Boden durch den Anbau von Zwischenfrüchten und die Nutzung der Winterfeuchte. Ferner gelte es, die vegetative Entwicklung der Kulturen zu begrenzen, etwa über eine nicht zu frühe Saatzeit, über die Bestandesdichte und eine maßvolle N-Düngung. Außerdem sollte Landwirte beim Pflanzenschutz bedenken, dass strobilurinhaltige Fungizide Verzögerungseffekte bei der Entwicklung der Bestände auslösen können.

Mit Blick auf geeignete Kulturen brachte Munz die Winterbraugerste ins Spiel. Angesichts eines europaweiten Defizits an Baugerste - in diesem Jahr rund eine Million Tonnen - gäbe es durchaus interessante Ansätze für die Kultur. Abgesehen davon, dass Wintergerste noch im Herbst eine organische Düngung erhalten darf.
Auch die stresstoleranten Hybridroggen oder frühe Winterweizen beziehungsweise Durum seien interessante Kulturen. Begrannte Sorten sind hier noch trockenheitsresistenter aufgrund der höheren Assimilationsfläche, sagte Munz.

Überlegenswert ist laut Munz auch der Anbau von Sojabohnen, die gut mit der Trockenheit zurechtkommen und gute Deckungsbeiträge liefern können. Nicht zuletzt deshalb sei Soja hierzulande die einzige Körnerleguminose mit einem Flächenwachstum.

Als Vollsortimenter breit aufgestellt

Hinsichtlich des Spektrums an Kulturen und Sorten sieht sich die Saaten-Union gut aufgestellt und zeigte in Wadenbrunn einen repräsentativen Ausschnitt aus ihrem Programm vom Viterra-Zwischenfruchtprogramm bis hin zu Mais mit den frühen Sorten SM Milkstar und KM Sunshinos, den mittelfrühen Sorten SM Neutrino und KM Prestol sowie den mittelspäten SM Sucorn und KM Susann. Bei Körnerleguminosen gab es einen Querschnitt aus dem Sojaprogramm zu sehen, welches zum Beispiel die Sorten Acardia, Coraline und Sculptor umfasst. Bei Getreide empfiehlt die Saaten-Union vorrangig die Winterweizensorten Chiron, Lemmy, Faustus, Porthus und Elixer, die Hybriden Hymalaya und Hyvento sowie die Hybridroggen SU Cossani und SU Forsetti.

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